Eigentümer haben genug

In der Gaißau droht das nächste Aus

Salzburg
12.09.2020 06:30
Noch vor wenigen Tagen hieß es, dass die Skischaukel Gaißau-Hintersee in diesem Winter wieder aufsperren soll. Jetzt ist alles anders: Die Eigentümer wollen sich wieder zurückziehen – weil auch nach monatelangen Verhandlungen weiter ein einziger Pachtvertrag fehlt.

Ist jetzt alles vorbei, bevor es überhaupt begonnen hat? Die neuen Eigentümer des krisengeschüttelten Skigebiets Gaißau-Hintersee werfen offenbar das Handtuch. „Wir müssen die Notbremse ziehen“, sagt Berthold Lindner, einer der beiden Eigentümer. Und: „Wir werden die Lifte abbauen und schauen, wie wir das alles verwerten können.“

Noch in der vergangenen Woche hatten die Besitzer gegenüber der „Krone“ anklingen lassen, dass das Skigebiet im heurigen Winter aufsperren soll. Schon damals klagte man jedoch über die stockenden Verhandlungen mit den Grundeigentümern. Und genau deswegen kommt nun wohl das überraschende Aus. „Wir hatten mit allen Eigentümern tolle Gespräche, alle haben an einem Strang gezogen – bis auf eine Person“, sagt Lindner. Gemeint ist damit der Besitzer des Parkplatzs an der Talstation des Spielbergalmliftes. Ihm gehört auch der untere Teil der Skipiste bei der Zweier-Sesselbahn. Mit ihm kam es trotz monatelanger Verhandlungen laut Lindner zu keiner Einigung: „Ohne seine Zustimmung können wir das Skigebiet nicht betreiben. Es ist unfassbar, dass wegen einer Person alles scheitert.“

Der Grundeigentümer selbst wollte sich auf „Krone“-Anfrage zu der Angelegenheit nicht äußern. Am Freitag hätten alle Pachtverträge unterzeichnet werden sollen. Auf eine zentrale Forderung wollten die Betreiber nicht eingehen: Offenbar hätte das Talstationsgebäude in der Gaißau abgetreten werden sollen.

Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren
Eigentlich schien in den vergangenen Wochen alles nach Plan zu verlaufen: Die Revisionsarbeiten liefen, der frühere Betriebsleiter Martin Wallmann mit seinem Team war wieder im Einsatz. Pistenraupen hatten die neuen Eigentümer bereits angeschafft, es sollte neue Zutrittssysteme für die Lifte geben. Die Pläne für den großen Speicherteich samt künstlicher Beschneiung waren schon weit fortgeschritten. Die beiden Eigentümer – neben dem Anwalt Berthold Lindner ist auch der Tennengauer Unternehmer Bernhard Eibl mit an Bord – wollen das Skigebiet im Fall der Fälle aber nicht verkaufen. „ Es geht nur mit uns – oder eben gar nicht“, sagt Lindner.

Bittere Erinnerungen an Mr. Wang werden wach
Das Aus wäre für die krisengeschüttelte Region der nächste Tiefschlag. Die Lifte standen bereits in den beiden vergangenen Wintern still. Binnen weniger Jahre schlitterten die Bergbahnen zweimal in die Insolvenz. In den vergangenen Jahren war die Skischaukel im Besitz der J&Y Holding Group Ltd.. Mehrheitseigentümer Zhong Hui Wang kündigte zwar stets Investitionen an, ließ das Skigebiet aber verfallen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Salzburg



Kostenlose Spiele