Die Tiroler Wirtschaftskammer spricht sich klar gegen ein bundesweites Pfandsystem aus, welches derzeit zur Diskussion steht. Während Tirol bereits jetzt 96 Prozent der aller Kunststoffflaschen sammle, reiße Wien mit 34 Prozent die Statistik in den Keller. Zudem würden sich die jährlichen Kosten dadurch verdoppeln.
„Wir brauchen keine zentralgesteuerte Zwangsbeglückung, sondern föderale Lösungen, die zum Ziel führen“, fordert WK-Vizepräsident Franz Hörl. Denn Tirol liegt mit 96 Prozent Recycling-Quote längst über dem EU-Ziel bis 2029, welches mit 90 Prozent beziffert ist. Es sei Wien, welches mit „traurigen 34 Prozent“ die Österreich-Quote (70 Prozent) ruiniere.
Kosten würden verdoppelt
Hörl kritisiert zudem, dass sich die Stadt durch die schlechte Mülltrennung bereichern würde: über höhere Gebühren, eine Sondervereinbarung mit der ARA und Erlöse durch die Verbrennung. „Gerade beim Müll darf eine Gewinnmaximierung keine Rolle spielen“, betont der Nationalratsabgeordnete. Das Pfandsystem würde in Tirol die Kosten von 92 Millionen Euro jährlich auf 180 Millionen Euro erhöhen.
Die WKÖ schlägt stattdessen den Ausbau von Sammelsystemen vor, etwa mit dem Gelben Sack – ein Konzept wurde bereits ausgearbeitet.
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