Baustellen auf Bergen

Neue Lifte: Diese Orte trotzen der Corona-Krise

Tirol
23.08.2020 14:00
Manche haben wegen Corona wohl zweimal überlegt – doch letztlich ist die Zahl der Liftbaustellen auf den Tiroler Bergen auch in diesem Sommer beachtlich. Die hohe Latte von 369,3 Millionen Euro (Gesamtinvestitionen für die Saison 2019/20 inklusive Beschneiung usw.) dürfte aber heuer nicht erreicht werden.

191,8 Millionen Euro flossen für den vergangenen Winter allein in neue Bahnen, die größtenteils alte Anlagen ersetzten. Inklusive Beschneiung, Pisten, Pistengeräte, Parkplätze und Kassensysteme sind es meist um 300 Millionen Euro, die die Tiroler Skigebiete jährlich für Qualitätsverbesserungen in die Hand nehmen. Für die kommende Wintersaison liegen der „Krone“ folgende Projekte vor:

Glungezer: Die Investitionsoffensive oberhalb von Tulfes geht mit der zweiten Sektion „Tulfeinexpress“ weiter – eine Kombibahn, in die sowohl Gondeln als auch Sessel eingehängt werden. Ersetzt wird ein Schlepplift aus dem Jahr 1967.

Steinplatte: Corona machte die Entscheidung in Waidring nicht leicht, doch nun ist die Kapellenbahn (8er-Sessel statt 6er) in Bau. Ein Hubpodest-Förderband für den Einstieg von Kindern komplettiert den Luxus.

Berwang: Kinderfreundlich ist auch die Thanellerbahn, es handelt sich um einen 6er-Sessellift. Das Projekt ist Teil von umfassenden Neuerungen im Skigebiet in mehreren Phasen.

Itter: Die Salvistabahn befördert die Gäste mit 10er-Gondeln. Die neue Trasse ist um 650 Meter länger, was neue Pisten möglich macht. Bei der Kraftalm entsteht eine Mittelstation.

Hochzeiger: Der bestehende 4er-Sessellift wird auf geänderter Trasse durch den 8er-Sessellift Rotmoosbahn ersetzt – ein sehr stark frequentierter Bereich im Pitztaler Skigebiet.

Bequemer im Kühtai
Kühtai: Eine 6er-Sesselbahn ersetzt den steilen Gaiskogel-Schlepplift auf gleicher Trasse. So werden die attraktiven Pisten am Gaiskogel bequem erreicht.

Sölden: Der Schlepplift Karleskogel am oberen Rettenbachgletscher muss versetzt werden, weil auf auf der bisherigen Trasse der Eis-Schwund zu groß wurde. Am 11./12. September ist die Eröffnung geplant.

Brandenberg: Der Kienleiten-Tellerlift, der Generationen von Kindern diente, hat ausgedient. Der neue Schlepplift ist ein Gemeinde-Projekt.

„Vorsichtig optimistisch für den Winter“
Josef Reiter, Chef der Mayrhofner Bergbahnen und Sprecher der Zillertaler Seilbahnen, spricht im Interview über durchkreuzte Baupläne und die Wintersaison.

„Krone“: Herr Reiter, im Zillertal scheint es keine neuen Liftbauten für die Saison 2020/21 zu geben. Ist Corona der Grund dafür?
Reiter: Meines Wissens wären zumindest in Zell zwei Projekte geplant gewesen. Aber durch Corona fielen schon ab Mitte Februar die Bauverhandlungen aus. Ideal wäre aber, wenn man Ende März schon einen Baubescheid hätte.

Wie sehen Sie der kommenden Wintersaison in Tirol entgegen?
Ich bin vorsichtig positiv, auch wenn uns der englische Markt und Ferndestinationen wohl wegfallen werden. Aber bei allen, die mit dem Auto herkommen können und im Notfall schnell wieder heim, wird die Nachfrage hoffentlich da sein, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau der vergangenen Jahre.

Was halten Sie von der Diskussion, wie viele Leute in eine Gondel dürfen?
Wir sollten auch im Winter wie ein Verkehrsmittel behandelt werden, samt Maskenpflicht. Dann ist das Risiko bei einer 15-Minuten-Fahrt gering. Klar ist, dass wir das Schlange stehen organisieren müssen, etwa wie beim Check in am Flughafen.

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