Gerade nach Unwettern

Wenn fruchtbarer Humus wahre Regen-Wunder wirkt

Steiermark
22.08.2020 06:00

Gerade die letzte Zeit mit den Sturzfluten an Regen hat gezeigt, wie wichtig es auch in der Landwirtschaft wäre, weniger zu versiegeln und zu verdichten!

Es ist eigentlich unfassbar: Täglich wird in Österreich immer noch hektarweise fruchtbarer Boden versiegelt, vielfach ist es landwirtschaftlich genutzter Fläche, die unwiederbringlich verloren geht - was ökologische wie auch wirtschaftliche Folgen hat. Und selbst der bestehende landwirtschaftliche Boden, Äcker und Feldern, ist durch Bearbeitung mit schwerem Gerät, vielfaches Befahren und die Nutzung oft so verdichtet, dass es einer Versiegelung nahezu gleichkommt. Und den Bauern, gerade in Zeiten von immer häufigeren Starkregenereignissen, durchaus zur Kritik gereicht.

Was man dagegen halten kann: Humusböden. Die Ökoregion Kaindorf hat ausgesprochen stichhaltige Argumente - mit denen sie bis ins Ausland von sich reden macht -, warum der Aufbau von Humusböden so wichtig ist. Und auch den Landwirten selbst nur Vorteile bringt.

Man betrachte allein das Foto oben und hat in Zeiten schwerer Niederschläge schon die besten Argumente parat. Auf dem Foto ist ein Acker zu sehen, der stark verdichtet ist und von dem die enormen Wassermassen ungehindert abfließen. Links ein Acker mit Humusaubau

„Durch die Humusanreicherung wird der Boden lockerer und das Leben kehrt dorthin zurück. Vom Regenwurm bis hin zu wichtigen Mikroorganismen“, weiß Thomas Karner, Chef der Ökoregion Kaindorf, der mit seinem Team den international anerkannten Humus-Pionier Gerald Dunst bei der Weiterentwicklung des Programms unterstützt.

Auch diese Argumente leuchten ein: „Sogar extreme Platzregen mit 100 Millimeter pro Stunde kann ein Humusboden aufsaugen und in Folge auch speichern. Und jedes zusätzliche Prozent an Humus kann zusätzlich 400 Kubikmeter Wasser pro Hektar speichern. Das ist unbestritten. Und hilft nicht nur, künftige Überschwemmungen zu vermeiden, sondern ist mit gespeichertem Wasser auch ganz wichtige Absicherung für immer wieder zu erwartende Trockenperioden.“

Zitat Icon

Böden werden durch Humusaufbau fruchtbarer, die Pflanzen gestärkt.

Thomas Karner, Chef der Ökoregion Kaindorf

Weitere positive Auswirkungen: „Die Böden werden durch den Humusaufbau fruchtbarer, die Pflanzen gestärkt, damit kann auch in Folge der Einsatz von Dünger und Spritzmittel ganz wesentlich reduziert werden.“ Humusböden könnten Nitrat deutlich besser fixieren, was das Grundwasser schützt. „Und sie binden in großen Mengen CO2, was ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz ist.“

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