Virus-Krise

Corona teilt das Land in Tourismus-Cluster

Salzburg
29.07.2020 07:00

Des einen Freud, des anderen Leid: Trotz der jüngsten Virusfälle am Wolfgangsee freuen sich die Betrieben in den Gauen über teils gute Gästezahlen. In der Stadt sieht es anders aus.

Keine Gruppen aus Asien, die sich dicht gedrängt durch die Altstadt schieben. Keine Italiener, die sich vor dem Café Tomaselli vom Sightseeing erholen. Ein Bild, dass den Stadt-Touristikern Sorgenfalten beschert: Nur 70.000 Nächtigungen zählte man im vergangenen Monat – im Juni 2019 waren es noch 330.000 gewesen. „Heuer ist nicht mehr viel zu retten. Kongresse, Messen und Seminare – das alles fällt noch länger aus“, sagt Andreas Gfrerer, Hotelier und Obmann des Altstadtverbandes, der „Krone“. Nachsatz: „Es ist enorm wichtig, dass die Festspiele stattfinden “, meint Gfrerer, der große Hoffnungen in das Festival setzt. Schon im August soll in vielen Hotels in der Mozartstadt „eine Auslastung von bis zu 50 Prozent erreicht werden“.

Ähnlich sieht das Tourismus-Expertin Petra Nocker-Schwarzenbacher: „Es profitieren nicht nur die Hotelbetriebe in der Stadt und im Umland – sondern auch die Taxi-Dienste und der Handel“, sagt die Pongauerin.

Winterurlauber kommen nun auch im Sommer
Gute Nächtigungszahlen schreiben in der Corona-Krise allerdings andere der rund 11.000 Betriebe im Land. „Vor allem Hotels, die bisher schon auf auf österreichische oder deutsche Touristen spezialisiert waren, profitieren und melden teils sehr gute Auslastungen“, sagt Nocker-Schwarzenbacher.  Der Mauterndorfer Hotelier Richard Binggl ist einer von ihnen. „Viele Winterstammgäste kommen heuer auch im Sommer. Vor allem Deutsche schätzen es sehr, dass sie im Falle eines Corona-Ausbruchs nicht auf einer Insel festsitzen“, sagt Binggl, dessen Gäste schon in den Vorjahren zu gut 85 Prozent aus Österreich und Deutschland stammten.

Zum Vergleich: Salzburgweit trudelten rund 50 Prozent der Urlauber aus den beiden Ländern ein. Das macht auch den Fremdenführern zu schaffen. Speziell in der Stadt: „Reisebusse kommen kaum“, sagt Fremdenführer Hannes Kittl. Für die Betriebe rund um den Wolfgangsee werden die kommenden Wochen schwierig: Nach den jüngsten Coronafällen mehren sich die Stornierungen.

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