Hunderl „Batman“ war mit seiner Panik vor Gewittern quasi der Ideengeber - jetzt fahren vier junge Steirer mit „hanfred“, ihrem auf 10 Hektar groß angelegten Hanfprojekt, auf Erfolgsschiene. Aus den Blüten hergestellt werden wertvolles Ergänzungsfutter für Tiere sowie Tee für Menschen. Aber man hat noch mehr vor: Auch Plastik, Dämmstoff, Seile könnten aus der Wunderpflanze gefertigt werden.
Bei 30 Grad plus lässt man sich so eine Präsentation gern gefallen: mitten in einem „Dschungel“ unter drei Meter hohen Hanfpflanzen, die herrlich Schatten spenden, Ungeziefer fernhalten und süßlich duften. „Berauschende Wirkung gibt es aber keine“, schmunzelt das Jung-Unternehmerteam.
Dieses hat sich auf etwas anderes spezialisiert - und bemerkt schon im ersten Jahr große Nachfrage. Angefangen hat alles mit Vierbeiner „Batman“, seiner höllischen Angst vor Gewittern und seiner Abneigung gegen herkömmliches Hanföl. Da haben sich die Freunde gedacht: „Das machen wir selbst, wir versuchen es.“
Und zwar gleich mit Klotzen statt Kleckern: Gleich auf zehn Hektar - angrenzend an das bekannte „Vulcano“-Schinkenprojekt, Laura Habel ist die Tochter der Unternehmer - in Auersbach nahe Feldbach wurde Hanf angesät. Der, ohne Gift oder Pestizide, in den Himmel wuchs. Die ersten Blüten hielt man im September in der Hand. Buchstäblich. Diese werden im Moment nämlich tatsächlich händisch abgeerntet - eine irrsinnige Mühe.
Die von Erfolg gekrönt ist: Aus den Blüten, die 120 besondere Wirkstoffe enthalten, wird Zusatzfutter für Pferd und Hund gemacht. „Es beruhigt, stärkt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend auf sie, bei Pferden auch vorbeugend gegen Koliken.“ „hanfred“ heißt das Online-Produkt. Und das clevere Quartett denkt schon weiter, was man aus den festen Stängeln machen könnte. Laura Habel: „Plastikteile, Dämmung, Seile. Wir sind motiviert.“
Strenge Kontrollen und Auflagen
In der Steiermark ist der Hanfanbau übrigens streng vorgegeben: Nur staatlich zugelassene Sorten mit unbedenklichem THC-Gehalt darf man verwenden. Die AMA überprüft jeden Hanfbetrieb dahingehend. Trotz der strengen Regeln kultivieren bereits 50 steirische Betriebe auf 127 Hektar zertifizierten Hanf.
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