Die Causa rund um die Ehrung von Marko Feingold ist ein Kapitel reicher: Der Stadtsenat segnete ein Ehrengrab für den Holocaust-Überlebenden am jüdischen Friedhof für insgesamt 10.000 Euro ab. Die Straßenumbenennung bleibt allerdings ein offenes Kapitel - in das ordentlich Bewegung rein kommt.
Witwe Hanna Feingold liebäugelt mit einer neuen Wunsch-Adresse für die Feingold-Straße – im Herzen der Altstadt. „Mir würde die Churfürststraße in der Altstadt besser gefallen, weil sie nahe des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte und der Universität gelegen ist“, sagt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde.
Nachsatz: „Ich wünsch mir keine Brücke, sondern eine Postadresse, die geschrieben wird – damit man ihn nicht vergisst.“
Wie berichtet, hatte sich die Witwe des 2019 verstorbenen Mahners und Präsidenten der Kultusgemeinde zunächst für die Umbenennung der Stelzhamerstraße stark gemacht – wegen der antisemitischen Tendenzen des Dichters. Der zuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) meint dazu knapp: „Wir werden das Gespräch mit Hanna suchen, wie wir es auch schon drei Wochen nach seinem Tod gemacht haben.“ Fix ist bereits: Ab März 2021 gibt es eine Gastprofessur am Fachbereich Bibelwissenschaft der Uni Salzburg, die sich dem Antisemitismus widmet.
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