Besucherlimits

Wer schon da ist, der hat heuer im Bad mehr Platz

Tirol
06.07.2020 10:45

Die neue Freiheit genießen - aber trotzdem Abstand halten. Ein schwieriger Spagat. Vor allem, wenn die Sonne viele ans Wasser lockt. Ein Lokalaugenschein in den Tiroler Strandbädern am Sonntag zeigte: Die meisten Gäste sind diszipliniert, die meisten Bäder schaffen mit Zugangsbeschränkungen den Abstands-Test. 

Es war ein Sonntag, der den Namen auch verdiente. Martin Markt, Betriebsleiter vom Telfer Bad, steht auf der Terrasse und überblickt das Geschehen. An Tagen wie diesen ist die Wiese normalerweise unter den vielen Handtüchern kaum mehr auszumachen. „Aktuell lassen wir nicht mehr als 700 Leute herein. Ansonsten könnten wir das mit dem Ein-Meter-Abstand kaum gewährleisten. Aber seit die Infektionszahlen wieder steigen, sind die Gäste sowieso wieder vorsichtiger“, beschreibt Markt seine Beobachtungen.

Auf den Liegewiesen fällt Abstand halten leichter als in den Becken
Für Tirols Strandbäder beginnt nun ein heißer Sommer. Am Samstag starten die Ferien und für viele Familien muss ein Meer-Ersatz her. Doch dem verständlichen Wunsch nach kühlendem Nass steht der unermüdliche Appell für Abstand in so manchem Strandbad im Weg. „Auf der Wiese hält sich der Großteil der Gäste ja auch an die Vorgaben. In den Becken wird das schwierig. Da kommen unsere Bademeister dann schon öfters ins Schwitzen“, beschreibt Harald Graus, zuständiger Fachbereichsleiter für das Freibad in Hall, die Herausforderung. Auch wenn mittlerweile nicht mehr für jeden Besucher zehn Quadratmeter Liegefläche da sein müssen, halten viele Bäder an der Beschränkung der Gästezahlen fest. Wer also einen Platz ergattert, hat mehr Platz.

Auslastungszahlen im Internet immer aktuell
In Telfs – aber auch im Tivoli in Innsbruck und in anderen Bädern – werden die aktuellen Auslastungszahlen ins Internet gestellt. 75 Prozent Auslastung stand dort Sonntagnachmittag fürs Tivoli. Bademeister Andreas Winkler spricht von einem funktionierenden System: „Die Leute sind großteils gut informiert. Im Fünf-Minuten-Takt stellen wir die Auslastung ins Netz. So verhindern wir, dass wir Gäste wegschicken müssen.“ Winkler verweist auch auf das neue Online-Ticket, mit dem im Vorverkauf der Eintritt zu einer bestimmten Zeit garantiert ist.

Zufahrten zu Seen wurden gesperrt
Begehrt war am Sonntag auch ein Platz an einem See. Auch dort werden die Gästezahlen im Auge behalten, damit die Abstandsregel nicht baden geht. Weniger als die Hälfte von insgesamt 2500 erlaubten Personen nutzten am Sonntag laut städtischem Corona-Zählsystem das großzügig angelegte Areal am Kufsteiner Hechtsee für einen „Hechtsprung“ ins kühle Nass. Ab Mittag musste die Stadtpolizei Kufstein die Zufahrt zum See aber sperren, da der Andrang von „Badesüchtigen“ aus Tirol und Bayern einfach zu groß wurde. Wegen zu großem Ansturm gesperrt wurde auch die Zufahrt zum Hintersteiner See.

Bitte warten! Diese Botschaft werden Badenixen und Wassermänner heuer wohl öfter hören. Wer einen Platz am Wasser ergattert hat, der darf sich aber über ein bisschen mehr Freiraum als in anderen Saisonen freuen.

C. Thurner und H. Berger, Kronen Zeitung

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