Corona verstärkt Boom

Urlaub daheim im Garten – Pools häufig ausverkauft

Tirol
14.06.2020 15:00
Den Launen des heimischen Sommerwetters zum Trotz: Immer mehr Tiroler scheinen auf Urlaubsgefühle und Wasserspaß im eigenen Garten zu setzen. Die Corona-Krise scheint diesen Trend noch zu befeuern. Der Verkauf von Swimmingpools boomt, sowohl bei den günstigen Plastik-Planschbecken als auch bei den betonierten Luxusversionen jenseits von 40.000 Euro.

6,23 mal 3,50 Meter bei einem Grundpreis von 1150 Euro – Markus Freund aus Götzens wurde schon vor Monaten online fündig, bei der Linzer Firma „Pool Doctor“. Die Pumpe vom alten Becken leistet weiter ihre Dienste, nötig war aber die Errichtung einer kleinen Mauer. In Corona-Zeiten genießt man das kühle Nass im Garten heuer noch intensiver. Seit Jahren trifft sich die engere Verwandtschaft in Omas Garten. „Ich bin der Bademeister, für fünf Euro pro Person gibt’s quasi die Saisonkarte, damit trage ich die Unkosten wie etwa das Chlor“, erzählt Freund.

Baumarkt leergekauft
Pool-Boom auch in den Baumärkten: „Die Nachfrage war so groß, dass es zeitweise keine mehr zu kaufen gab“, schnaufte dieser Tage ein Mitarbeiter eines Tiroler OBI-Markts. Erst kürzlich habe man vier 299-Euro-Aufstellpools geliefert bekommen, im Nu waren sie weg. Genannte Preisklasse wird häufig nachgefragt, vier mal zwei Meter und 90 Zentimeter Wassertiefe machen aber eher nur planschende Kinder glücklich statt versierte Schwimmer.

Start oft schon im April
Wer es luxuriöser haben will, landet bei Firmen wie Saurwein Schwimmbad Technik (SST) in Thaur. Auch wenn es dieser Tage wie Hohn klingt, macht Chef Stefan Saurwein auch das Klima mitverantwortlich für die hohe Nachfrage. „Früher ließ man den Pool Anfang Mai ein, jetzt oft schon im April.“ Extreme Hitzephasen der vergangenen Jahre ließen den Wunsch nach kühlem Nass im eigenen Garten steigen.

Kleine „Einstiegsdroge“
Nun kam die Corona-Krise mit Einschränkungen in den Bädern, Kurzarbeit und abgesagten Urlauben hinzu. Die Aufstellbecken aus dem Baumarkt sieht Saurwein als „Einstiegsdroge“. Wenn diese kaputt seien, werde oft in betonierte Pools oder Edelstahl- bzw. Kunststoffbecken investiert. „Das inkludiert Bodenaushub, Verrohrung, Elektroinstallation, Filter, Plattenverlegung, Abdeckung und einiges mehr. 40.000 bis 100.000 Euro sind da schnell beisammen.“ Bei rund 40 Becken für Privathaushalte liegt die Latte aus dem Vorjahr, die man wohl übertreffen wird.

Nur Hotellerie schwach
„Die privaten Haushalte fangen hoffentlich die Verluste aus der Hotellerie auf. Dort machen wir normalerweise die Hälfte unseres Umsatzes, doch im Tourismus wird gespart“, sagt der Firmenchef. Wer als Privater spontan einen Pool will, müsse sich gedulden - derzeit zehn bis zwölf Wochen Lieferzeit.

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