Am liebsten würden sie ihn abbusseln. Oder nur einmal kurz berühren. Wenigstens ein Foto mit dem Idol wäre wunderschön. Ute und Kerstin aus Stuttgart haben eineinhalb Stunden Schlange stehen bei der Hahnenkamm-Bahn hinter sich. Nun harren sie am Berg mit 10.000 Gleichgesinnten auf Hansi Hinterseer. Glühwein soll die kühlen Nebelschwaden vergessen machen…
Bilder von der Wanderung in Kitz siehe Infobox!
Der Start zur 9. Hansi-Hinterseer-Wanderung verzögert sich, denn noch immer warten im Tal Hunderte auf die Auffahrt. Als Hansi der Gondel entsteigt und durch das dichte Spalier drängt, stimmen Ute und Kerstin in den Tausendfachen Chor ein: "Hansi, schön dass es dich gibt." Da blinzelt die Sonne durch die Wolken und lacht in den Herzen der beiden Damen. Besucht das Duo heute oder am Samstag das Konzert? Empörte Blicke. "Natürlich beide!"
Hansi thront nun auf dem Hügel und schnappt sich ein Mikrofon: "I gfrei mi so, dass ma uns wieda treffn. I gfrei mi so, dass ihr mi so nemmts wia i bin." Auf diesem Berg, erinnert Hansi die Fans, sei er einst aufgewachsen, hier habe er einst das Skifahren gelernt. "Tuat's ma aufpassn auf den Berg, mia schmeissn nix weg." Stunden später, nachdem 10.000 Fans in endloser Karawane zum Speichersee Ehrenbachhöhe gezogen sind, wird am Hahnenkamm kaum ein Papierfetzen zu finden sein. Hansi-Fans hören eben auf ihr Idol.
Hansi lächelt zum Spießrutenlauf
Eingekeilt in die Massen steuert Hansi im Schneckentempo Richtung Speichersee, wo er ein Floß besteigen wird. Auf jedem Meter warten Fans mit selbst gebastelten Transparenten, wollen eine Geste oder einen Blick von Hansi erhaschen. Dutzende Fotografen fuchteln mit den Kameras vor Hansis Nase herum. 20 Meter neben seinem Kopf rattert ein Helikopter, der Filmaufnahmen macht.
Immer wieder gerät die Prozession ins Stocken. Wenn Hansi bei den Kindern der Musikschule Kitzbühel stehen bleibt, wird das Gedränge fast schon gefährlich. "So möcht i nit leben", kommentiert eine Frau im steirischen Dialekt. Und was sagt Hansi dazu? "Leitln, es is heit so schön..."
von Andreas Moser, Tiroler Krone
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