Zuversicht trotz Krise

In Kitzbühel baut man nun auf die Sommerfrische

Tirol
10.05.2020 10:00

Die Gamsstadt hat sich nicht nur als eines der weltbesten Ski-Resorts einen Namen gemacht. Seit zwei Jahren setzt die Stadt und die Region auf den Ganzjahrestourismus. Aber das Coronavirus hat auch vor Kitzbühel nicht Halt gemacht, trotzdem ist man dort zuversichtlich.

Wo beginnt und wie schaut ein Krisenmanagement wirklich aus? So lauten die Eingangsworte von Josef „Sepp“ Burger, dem Aufsichtsratsvorsitzenden des Tourismusverbandes (TVB) Kitzbühel, bei einem Gespräch mit der „Tiroler Krone“ über die Gegenwart und Zukunft der mehr als bekannten Tourismusdestination. Nachdem Mitte März von der Bundesregierung ganz Tirol zum Quarantänegebiet erklärt worden war, galt es auch in Kitzbühel rasch auf diese zuvor nicht vorstellbare Situation zu reagieren.

„Als erstes konzentrierten wir uns auf unsere Mitarbeiter im Tourismusverband“, teilt Burger mit. Neben den prioritären Maßnahmen zur Gesundheitssicherung wurde darauf geachtet, dass keiner der 60 Arbeitsplätze gestrichen werden muss. Der finanziellen Stabilität galt dann die zweite Stufe des Krisenplans. Laut Burger befindet sich der TVB-Kitzbühel hier in einer hervorragenden Ausgangssituation: „Obwohl alle Erträge wegbrechen, haben wir durch eine verantwortungsvolle und vorsorgliche Geschäftsführung seit 2012 die Betriebsmittelrücklagen von einer Million auf zwei Millionen Euro erhöhen können“.

Hohe Rücklagen helfen durch die Krise
Hier ist anzumerken, dass diese Rücklage das 2,7-fache des Wertes beträgt, welcher von der Tourismusabteilung des Landes vorgegeben ist. In der aktuellen Situation, sind somit Mittel vorhanden, welche mit Bedacht frei gemacht werden können, um die Nachfrage für den Tourismus-Markt zu stimulieren. Die Geschäftsführerin von Kitzbühel-Tourismus, Viktoria Veider-Walser, erläutert die beschlossene Strategie für die Sommersaison: „Wenn wir den Sommer 2019 Revue passieren lassen, können wir von 525.000 Nächtigungen sprechen“.

Derzeit hat auch der Kitzbühel-Tourismus, bedingt durch die geschlossenen Grenzen nur Zugang zu einem Markt, nämlich zum Österreichischen. Dessen Anteil beträgt 15 Prozent, das sind 85.000 Nächtigungen. „Das Gros dieser Nächtigungen wird von Juni bis Oktober getätigt, wobei das Hauptpotenzial aus dem ostösterreichischen Raum stammt. Wir hoffen, dass das kleine deutsche Eck bald wieder aufgeht“, sagt die Geschäftsführerin.

Fast die Hälfte der Nächtigungen Deutsche
Knapp 50 Prozent, nämlich 255.000 Nächtigungen, entfielen in der letzten Sommersaison auf die Deutschen, davon nächtigten 160.000 in der Vier- und Fünf Sterne-Kategorie. Dieser Markt stellt somit das wesentliche Rückgrat des wertschöpfungsintensiven Tourismus der Region dar. Wobei laut aktueller Beurteilung und Berücksichtigung, dass Gastronomie und Hotellerie Ende Mai wiedereröffnen, erst ab Juli die Sommersaison starten wird.

Lust machen auf einen Sommer in Kitzbühel
Vorfreude auf einen Sommer der natürlichen und bodenständigen Erholung will die Sommerkampagne des TVB wecken. Mit der Rückbesinnung, dass im touristischen Sinne die Gamsstadt und die Feriendörfer Reith, Aurach und Jochberg zu einer erholsamen Sommerfrische ins Herz der Alpen einlädt. Und auch in dieser Jahreszeit sportliche Traditionen beim Wandern, Radfahren und Golf großgeschrieben werden.

Abschließend meint die Präsidentin des Kitzbühel Tourismus, Signe Reisch: „Jetzt, wo der Tourismus zum Stillstand gekommen ist, merkt man erst quer durch die verschieden Sparten, was dieser Wirtschaftszweig für einen unglaublichen Wert hat. Da so vieles wie an einer Kette mit ihm verknüpft ist“.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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