"Insgesamt konnten wir neun bis zehn männliche Skelette freilegen, und zwar alle an derselben Stelle", erklärte Astrid Steinegger. Da sich ein einzelner Schädel rund 30 Zentimeter von einem kopflosen Skelett befand, werde erst eine anthropologische Untersuchung klären, ob es sich bei dem Fund um einen oder um zwei weitere Tote handelt.
"Bis Oktober sollten wir mehr wissen"
"Bis Oktober sollten wir mehr über die Verstorbenen wissen", meinte die beigezogene Archäologin Silvia Renhart. Aufgrund der ungewöhnlichen Lage der sterblichen Überreste - mehrere Skelette fanden sich übereinander - vermutet die Archäologin, dass es sich um keine gewöhnliche christliche Bestattung handelt. Sie glaubt, dass man auf eine "Sonderbestattungsstätte", wie sie beispielsweise für Selbstmörder, ungetaufte Kinder oder Hinrichtungsopfer eingerichtet wurde, gestoßen sein könnte.
Entdeckt wurden die ersten Skelette vor zwei Wochen bei Umbauarbeiten im Lagerbereich der Grazer Burg, westlich der alten Stadtmauer, die in diesem Bereich durch das Gebäude der Burg verläuft. Unmittelbar neben der Grazer Burg liegt der Grazer Dom. Die Knochen könnten durchaus im Umfeld des Vorgängerbaus des Doms beigesetzt worden sein. Steinegger hofft, bis zum Jahresende das Rätsel um die Toten unter der Grazer Burg endgültig gelöst zu haben.
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