Lebring-St.Margarethen

Steirische Gemeinde ist Corona-Hotspot

Steiermark
01.04.2020 06:30

Relativ gesehen belegt der Bezirk Leibnitz Platz 2 der steirischen Corona-Hotspots. Am stärksten betroffen ist die Gemeinde Lebring- St. Margarethen. Die Ursache: Ein Begräbnis.

Nicht jeden Bezirk trifft das Coronavirus gleich stark: Während Hartberg-Fürstenfeld mit etwa 222 und Leibnitz mit rund 156 positiven Coronatests pro 100.000 Einwohnern an der Spitze der wenig ruhmvollen Rangliste stehen, kommt der Bezirk Murau (Stand Dienstagnachmittag) nur auf insgesamt drei Fälle, das sind weniger als elf Infizierte pro 100.000 Einwohnern. Doch warum sind die Unterschiede so extrem? „Wir führen das auf ein großes Begräbnis zurück. Etwa 300 Personen nahmen daran teil“, erklärt der Bezirkshauptmann von Leibnitz Manfred Walch.

Infizierte bei Begräbnis
Bei der großen Begräbnisfeier, die am 6. März in Lebring-St. Margarethen stattgefunden hat, also noch lange vor Einführung der Ausgangsbeschränkungen, waren auch infizierte Personen zugegen. Im selben Ort gibt es nun laut Walch eine „sehr hohe“ Zahl an Infizierten. Der ganze Bezirk zählt aktuell 129 Fälle, 600 Menschen wurden in Quarantäne geschickt. Die meisten wurden allerdings bereits entlassen.

Wildoner Gemeinderat fordert Quarantäne
In der Nachbargemeinde Wildon ist man aufgrund der hohen Zahl an Infektionen in Lebring-St. Margarethen besorgt. Der Wildoner Gemeinderat Josef Hirschmann hatte letzte Woche gefordert, Lebring-St. Margarethen unter Quarantäne zu stellen. „Dass unser Nachbarort relativ gesehen die zweitmeisten Fälle in der Steiermark hat, macht mir wirklich große Sorgen,“ erzählt Hirschmann im Gespräch mit der „Krone.“

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Die Menschen sollen das Gefühl haben, dass sich jemand um sie kümmert

Franz Labugger, Bürgemeister von Lebring.St-Margarethen

Keine Quarantäne
Seit Dienstag ist jedoch klar, das wird nicht passieren. „Mir wurde erklärt, dass die Quarantäne grundsätzlich nicht nötig ist“, meint der Bürgermeister der Gemeinde Franz Labugger. „Die Menschen sollen sowieso so selten wie möglich nach draußen gehen.“ Die Lage sei unter Kontrolle: „Wir hatten ein paar schwere Fälle, aber die Unsicherheit war schon einmal größer. Die Neuinfektionen flauen ab.“ Überprüfbar ist das allerdings nicht, denn er habe keine Fallzahlen zur Gemeinde erhalten. Bezirkshauptmann Walch gab auf Nachfrage an, „grundsätzlich keine Zahlen zu den Gemeinden zu nennen.“ Die Bevölkerung halte sich laut Labugger an die Maßnahmen, zudem gibt es einen Einkaufsdienst für Risikogruppen: „Viele Leute haben sich auch bei uns gemeldet, um zu helfen. Die Menschen sollen das Gefühl haben, dass sich jemand um sie kümmert. Alle, die Hilfe brauchen, bekommen sie selbstverständlich auch.“

Nur drei Fälle in Murau
Völlig anders hingegen gestaltet sich das Lagebild im steirischen Bezirk Murau: Dort sind dem Gesundheitsministerium am Dienstag nur drei positive Coronafälle bekannt. Damit liegt der Bezirk auch österreichweit auf einem der Schlussplätze. Woran das genau liegt, weiß Bezirkshauptmann Florian Waldner auch nicht genau „aber das ist natürlich sehr erfreulich. Vielleicht ist ein Grund dafür, dass unser Bezirk etwas abgelegener und spärlicher besiedelt ist, als andere.“ Die von der Regierung gesetzten Maßnahmen werden auch von den Menschen im Bezirk Murau gut angenommen, berichtet Waldner: „Was ich bislang beobachten konnte halten sich die Bürger wirklich sehr diszipliniert an die Anordnungen.“

Julian Strassegger
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