Falscher Vermieter

Skandal rund um Innsbrucker “MAX”: Millionen-Schaden

Tirol
25.07.2010 09:26
Empört und verzweifelt sind die Innsbrucker Ernst Gschnitzer und Christian Hashold sowie deren Galionsfigur Stephan Marasek, Ex-Kicker des FC Tirol: Die Frau eines Ex-Nationalrates, ein Anwalt und ein Immobilienbüro sollen ihnen eine Halle vermietet haben, die ihnen gar nicht gehört. Eine Schadenersatzklage und Betrugsanzeige bei der Staatsanwaltschaft erfolgten.

Bei der Halle handelt es sich laut Klagen um ein Gebäude am Innsbrucker Grabenweg, das die "Nightlife Disco GmbH" 2003 auf dem Grund der Gattin des Ex-Nationalrates als "Superädifikat" (Anm.: Das Gebäude befindet sich im Besitz des Erbauers) errichtete. 2007 ging die "Nightlife" in Konkurs – die Halle wurde nicht mehr benützt.

"2009 kam es dann zu Verhandlungen von mir, Hashold und Marasek bezüglich der Halle. Zuerst mit dem Chef einer Immobilienfirma, einem Innsbrucker Ersatz-Gemeinderat, dann der Vermieterin, der Frau des Ex-Nationalrates, und ihrem Innsbrucker Promi-Anwalt", schildert Gschnitzer. Man einigte sich schließlich und unterzeichnete einen Mietvertrag.

Hallenumbau kostete Hunderttausende Euro
Im Sommer 2009 erfolgten umfangreiche Umbauarbeiten der Halle. "Wir haben dafür Hunderttausende Euro investiert", so Hashold. Im September 2009 erfolgte die Eröffnung des "Max" - und einige tolle, erfolgreiche Veranstaltungen.

Doch die Freude dauerte nur bis Dezember. "Da erfuhren wir, dass auf der Halle nicht nur ein Pfandrecht der Hypo in Höhe von einer Million Euro lastet, sondern schließlich auch noch, dass die Grundbesitzerin gar nicht die Eigentümerin der Halle sei. Von den Vermietern wurde das aber bestritten. Im April 2010 teilte uns der Anwalt der Hypo mit, dass die Halle im Juni versteigert werden soll", beschweren sich Gschnitzer und Hashold erbost. Daraufhin stellten sie ihre Mietzahlungen ein und mussten alle geplanten Veranstaltungen absagen.

Der Schaden liegt knapp unter einer Million Euro
Gschnitzer und Hashold sind nun am Ende. "Wir haben bis jetzt ungefähr einen Schaden von knapp einer Million Euro und sind praktisch ruiniert. Uns blieb kein anderer Weg als eine Schadenersatzklage und die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Verdacht des schweren Betruges sowohl gegen die Grundeigentümerin als auch ihren Anwalt und das Immobilienbüro. Sie alle müssten aufgrund der Unterlagen, die wir lange nicht kannten, über die tatsächlichen Besitzverhältnisse Bescheid gewusst haben", behauptet das Duo.

von Werner Kriess, Tiroler Krone

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