Zwölf Jahre Haft

Steirer (27) stach achtmal auf seinen Vater ein

Der Angeklagte (27) wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen

(Bild: Heinz Weeber)

Gedemütigt und missverstanden fühlte sich ein Steirer (27) von seinem Vater. Als ein Streit eskalierte, stach der Sohn mit einem Küchenmesser achtmal zu. „Er hielt mich für blöd, ich war so in Rage. Töten wollte ich ihn aber nicht, nur einen Denkzettel verpassen“, rechtfertigte er sich vor Gericht in Leoben.

Ein lange anhaltender Streit zwischen einem 27-Jährigen und seinem 56-jährigen Vater eskalierte vergangenen Sommer. Immer wieder hätte das Familienoberhaupt seinen Sohn beleidigt und belächelt. Die Auseinandersetzung erreichte ihren Höhepunkt, als der vorbestrafte Mann seinen Vater beschuldigte, ihm Medikamente ins Essen gemischt zu haben.

Nachdem der Vater die Vorwürfe abstritt, drehte der Steirer plötzlich durch: Er griff zu einem Küchenmesser, drückte den 56-jährigen zu Boden und stach zu - insgesamt achtmal!

Staatsanwältin Viktoria Steinecker

(Bild: Weeber Heinz)

Der Griff des Messers brach ab
Das Glück des Vaters: Als der Angreifer das Messer aus seiner Hosentasche zog, brach der Griff ab. „Das war ein glücklicher Zufall. Sonst hätte das tödlich enden können“, ist der gerichtsmedizinische Gutachter überzeugt.

Er wollte dem Vater „nur einen Denkzettel verpassen, ihn aber bestimmt nicht töten“, sagt der Angeklagte. Immer wieder sei er von ihm gedemütigt und belächelt worden. Staatsanwältin Viktoria Steinecker ist jedoch von seinem Vorsatz überzeugt: „Er hat mit dem Willen gehandelt, ihn zu töten!“

Richter Roman Weiß

(Bild: Weeber Heinz)

Persönlichkeitsstörung attestiert
Der psychiatrische Sachverständige attestiert ihm eine Persönlichkeitsstörung, er könne jederzeit wieder gewalttätig werden und müsse behandelt werden. Die Geschworenen entscheiden einstimmig: versuchter Mord! Richter Roman Weiß verkündet zwölf Jahre Haft und eine Einweisung in eine Anstalt. Nicht rechtskräftig!

Julian Strassegger, Kronen Zeitung