Bei dem Prozess geht es um einen Schaden von 40,5 Millionen Euro, den die beiden angeklagten Ex-Manager durch riskante Geschäfte vor allem in Kroatien und Bosnien verursacht haben sollen. Geladen waren drei sogenannte "Vermittler", die die Leasinggeschäfte eingefädelt und dafür Provisionen kassiert haben. Gleichzeitig waren sie auch die Eintreiber der Leasingraten, was nicht immer einwandfrei funktioniert hat. Wie im Prozess bereits öfter zur Sprache kam, platzten viele Leasingverträge, manchmal wurde nicht eine einzige Rate bezahlt.
Wieso alle drei Zeugen nicht erschienen waren, ließ sich nicht genau klären. Bei einem war zumindest ersichtlich, dass seine Ladung zwar bei der Post hinterlegt, aber nie abgeholt worden war. "Was machen wir mit denen?", fragte Richter Helmut Wlasak in die Runde. "Neue Ladung nach August, weil im August steht in Kroatien alles still", machte Verteidiger Harald Christandel einen Vorschlag. "Ja, bitte für 23. Dezember", ätzte einer der Privatbeteiligten-Vertreter in Hinblick auf das in immer weitere Ferne rückende Urteil.
Befragung per Video-Konferenz?
Dann dachte der Richter auch laut über die Möglichkeit einer Video-Konferenz nach. "Ich hab' das mit England einmal probiert, es hat zwar neun Monate gedauert, aber dann hat es funktioniert", sinnierte er. Auf alle Fälle wurde zunächst nur bis Dienstag vertagt, denn die dann geladene Vermittlerin - und enge Vertraute des angeklagten Ex-Geschäftsführers - soll dem Vernehmen nach auf jeden Fall erscheinen.
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