Der Juwelier und seine Assistentin waren am 30. November 1995 in einer Geschäftswohnung in der Wiener Innenstadt überfallen, verletzt und gefesselt worden. Von der in zwei Safes deponierten Beute - Uhren und Schmuck im Wert von fünf Millionen Schilling –blieb den Räubern aber nur ein Fünftel.
Großteil der Beute weggeworfen
Den Großteil warf der heute 64-jährige Haupttäter weg, als ihn ein couragierter Polizist verfolgte. Er wurde von ihm erkannt, Wochen später gefasst und muss seine Haftstrafe - 14 Jahre und zwei Monate - noch bis 2011 absitzen. Jahrelang verschwieg der Wiener die Namen seiner Komplizen, bis plötzlich kein Geld mehr auf seinem Anstaltskonto landete. Lautstark machte er seinem Ärger Luft: für wen er seinerzeit den Kopf hingehalten habe. "Irgendwie bekamen wir Wind davon", berichtet Wolfgang Ofner vom Landeskriminalamt, der mit seinem Kollegen Michael Lohnegger den Fall klärte: "Und schließlich konnten wir alle mutmaßlichen Komplizen aufspüren."
Ein weiterer Haupttäter – der Wiener ist 44 Jahre alt und mehrfach vorbestraft – wurde in Zell am See (Salzburg) gefasst, wo er unangemeldet in der Wohnung einer Grazer Prostituierten gelebt hatte. Für seine Ex-Lebensgefährtin klickten in Gastern in Niederösterreich die Handschellen. Die 48-Jährige soll das Fluchtfahrzeug gelenkt haben und für ihren Freund bei zahlreichen Einbrüchen Schmiere gestanden sein - sie ist geständig.
In seiner Badehütte im burgenländischen Neufeld/Leitha holte einen 49-jährigen - mittlerweile verheirateten Wiener Familienvater -die dunkle Vergangenheit ein. In seiner damaligen Funktion als Hausmeister hatte er den Gewalttätern von der Geschäftswohnung des Juweliers erzählt. Um selbst nicht in Verdacht zu geraten, mussten die Freunde vor dem Überfall erst in seine Wohnung einbrechen.
von Manfred Niederl ("Steirerkrone") und steirerkrone.at
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