Großes Interview

Andreas Ferner über Handys und Helikoptereltern

Tirol
30.01.2020 16:00

In seinem brandneuen Programm „Chill amal, Fessor!“ behandelt Kabarettist Andreas Ferner Freitag in Wörgl die großen Aufreger-Themen unserer Zeit. Mit uns sprach er über seine Wünsche, Erwartungen und Helikoptereltern.

Mit Ihrem Programm „BildungsFERNER“ haben Sie dreieinhalb Jahre lang für ausverkaufte Häuser gesorgt. Was erwarten Sie sich von „Chill amal, Fessor!“?
Wenn ich ehrlich bin, wünsche ich mir, dass es dem Publikum hier und in Deutschland so viel Spaß macht, dass ich es länger spielen kann. Fünf Jahre wären doch toll. Es ist ja schließlich eine tierische Arbeit, ein neues Programm zu entwickeln (lacht).

Sie starten Ihre Österreich-Tour in Wörgl, wo im Veranstaltungszentrum Komma morgen Abend die Vorpremiere Ihres neuesten Soloprogramms stattfindet. Wieso bekommt gerade das Tiroler Publikum als eines der ersten Ihre Gags zu hören?
Natürlich wurde ich gewarnt, dass die Tiroler sehr streng sein können. Aber ich habe sehr gute Erinnerungen an Tirol, denn ich hatte, zu meiner großen Überraschung, mit meinem Soloprogramm „Schule, OIDA!“ in Innsbruck einen meiner besten Auftritte. Daher wird es auch für mich morgen in Wörgl wieder besonders spannend werden.

Sie sind nicht nur ausgebildeter, sondern auch praktizierender Pädagoge. Haben Sie es schon einmal bereut, in die Unterhaltungsbranche gegangen zu sein?
Nein! Und da ich noch täglich im Klassenzimmer stehe, weiß ich auch in meinen Programmen wovon ich rede. Und ich bin super dankbar, dass ich mich in unserem Bildungssystem so gut auskenne und sich meine Erfahrungen auch sehr gut fürs Kabarett eignen.

Auf der Bühne versuchen Sie auf humoristische Weise in Sachen Schulleben aufzuklären. Was ist das Schwierigste am Lehrerdasein?
Das größte Problem, mit dem sich die Lehrer in den letzten Jahren herumschlagen mussten, ist das Smartphone. Es lenkt die Schüler zu sehr ab und sorgt für ein Aufmerksamkeitsdefizit. Ein Handyverbot in den Schulen, wie es in Frankreich praktiziert wird, würde ich sehr befürworten.

Und wie geht man als Lehrer mit beratungsresistenten Helikoptereltern um?
Diese Gruppe ist sehr spannend und ein Rezept zu finden ist eher schwierig. Helikoptereltern hyperventilieren schon beim Gedanken, was sie alles sagen müssen, weil ihrem Goldkind die verdiente Anerkennung verwehrt blieb. Vor mir haben sie allerdings ein bisschen Angst, denn es könnte ja alles, was sie sagen, in meinem Kabarettprogramm vorkommen (lacht). Aber Spaß beiseite, ich empfehle gute Kommunikation auf Augenhöhe. Schließlich wollen beide, Eltern und Lehrer, das Beste für das Kind.

Recka Hammann, Kronen Zeitung

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