Zehn Jahre Haft drohen

Pfleglinge sadistisch gequält? Anklage erhoben

Niederösterreich
17.01.2020 19:44

Massive Anschuldigungen listet die Anklage gegen vier frühere Pfleger eines Heimes in Kirchstetten (NÖ) auf: Wehrlose Patienten wurden verprügelt, sexuell missbraucht, oder es wurden den Opfern in sadistischer Weise zwangsweise Abführmittel eingeflößt. Die Beschuldigten bestreiten alle Vorwürfe entschieden.

Bereits im Herbst 2016 begannen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft St. Pölten, nachdem Missbrauchsvorwürfe gegen mehrere Pfleger des Clementium-Hauses aufgetaucht waren. Es gab sogar den Vorwurf, dass pflegebedürftigen Patienten Medikamente verabreicht worden seien, die letztlich zu ihrem Tod geführt haben sollen.

Die Gerichtsmedizin exhumierte sogar zehn Tote. Doch in dieser Hinsicht erhärtete sich der Verdacht nicht, wie Staatsanwalt Leopold Bien jetzt erklärte. Sehr wohl aber werden sich vier Pfleger wegen anderer Delikte verantworten müssen: Quälen oder Vernachlässigen eines Wehrlosen, weiters wegen sexuellen Missbrauchs.

Gewalt gegen wehrlose Pfleglinge
Im Detail wird den Angeklagten vorgeworfen, dass sie gegen die wehrlosen Pfleglinge gewalttätig geworden sind und diese verprügelt haben. Außerdem sollen den Opfern Medikamente verabreicht worden sein, die medizinisch nicht indiziert waren. Staatsanwalt Bien nannte dabei Präparate, die zu Durchfall und Bauchkrämpfen führen.

Ob es sich dabei um reinen Sadismus handelte oder welche Motive eine Rolle spielten, ist unklar. Alle Beschuldigten haben bisher sämtliche Vorwürfe heftig bestritten. Ihnen drohen bis zu zehn Jahre Haft. Sie wurden natürlich alle fristlos entlassen.

Peter Grotter, Kronen Zeitung

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