Pfarrer Pucher

Kritik an Winter-Quartieren für Obdachlose

Steiermark
16.01.2020 08:00

Pfarrer Wolfgang Pucher übt Kritik an den Grazer Winternotschlafstellen: „Warum bekommen in unserer Stadt Obdachlose nur dann, wenn es draußen kalt ist, ein warmes Bett zum Schlafen?“ Die Caritas sieht aktuell keinen Bedarf, die Quartiere das ganze Jahr zu öffnen. Diese seien auf Dauer auch nicht geeignet.

„Ich frage mich jedes Jahr, wer darüber bestimmen kann, wie lange es Obdachlose im Freien aushalten müssen“, sagt Pucher. Wann die Winternotschlafstellen aufsperren, werde lange im Vorhinein entschieden - doch der Wettergott hält sich eben nicht immer an Pläne.

Auch, dass die Winternotschlafstellen tagsüber geschlossen sind, stört den Grazer Armenpfarrer: „Es läuft mir eiskalt über den Rücken, wenn ich daran denke, dass man die warmen Räume nicht öffnet und Obdachlose bis zum Abend frieren lässt.“

Caritas kalt erwischt
Die Caritas lasse niemanden in der Kälte stehen, betont Franz Waltl, Bereichsleiter Hilfe für Menschen in Not. Im Marienstüberl könne man sich am Tag aufwärmen. Und: Die Winternotschlafstellen werde man nicht ganzjährig öffnen - das sei gar nicht nötig. „Wir haben zeitweise eine hohe Auslastung, sind aber noch nie an unsere Grenzen gekommen.“

Und falls es doch einmal zu so einer Situation kommen sollte, dann wäre man in der Lage, das zu bewältigen - auch im Sommer. „Aber ein Schlafsaal für 50 Leute kann keine Dauerlösung sein“, erklärt Waltl.

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