Nach den Borkenkäfer-Invasionen der vergangenen Jahre, samt großer Hilfsankündigungen von Politik und Wirtschaft, verschwand die Problematik im Waldviertel wieder von der öffentlichen Bildfläche. Während die Bürokraten durchatmen, herrscht aber bei den Betroffenen noch immer Schnappatmung. Lösungen sind keine in Sicht ...
„Gescheiterter Staat“, so nennt man eine Region in der die öffentliche Verwaltung kaum noch funktioniert und Anarchie den Alltag dominiert. Hierzulande eigentlich undenkbar, doch im Waldviertel riecht es schon langsam danach. „In unseren Wäldern herrscht das Chaos. Wir sollen laut den Behörden aufforsten. Ohne Plan, ohne Personal, ohne Jungbäume und ohne Wasser“, erklärt August Altrichter aus Groß Burgstall, Bezirk Horn. Der „Wutbauer“ steht nicht alleine mit seiner drastischen Meinung.
Karl Schüller und Walter Angelmayer, Landwirte aus der Region, sehen keinen Ausweg mehr: „Wir produzieren rund um die Uhr, aber es bleibt nichts übrig. Stirbt der Wald sterben auch unsere Betriebe“, heißt es. Während manche Forstwirte schon wegen fehlender Waldpflege bestraft wurden, können „Freunde der Behörden“ aber angeblich werken wie sie wollen, so der Vorwurf. Die Wälder gleichen einem Schlachtfeld. Laut inoffiziellen Schätzungen bräuchte allein das „Krisengebiet“ Horn rund 47 Millionen Euro für eine Renaturierung, dieses Geld wird es aber aus Spargründen wohl nicht geben. „Wieder fehlt ein Plan“, erklären die Kritiker.
Josef Poyer, Kronen Zeitung
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