„Es war ein Massaker“

Kleine Katzen getötet: Geldstrafe für Steirer

Steiermark
15.10.2019 15:55

Bei so einer Tat fehlen einfach die Worte. Zwei Kätzchen werden brutal getötet. Die Knochen in ihren kleinen Körpern sind mehrfach gebrochen. „Es war ein Massaker“, betonte Anklägerin Vera Sammt, „überall war Blut.“ Auf der Anklagebank sitzt ein 22-jähriger Steirer: Er soll Luna und Puma bei einem Streit mit seiner Ex-Freundin gegen die Wand geschleudert haben.

„Eigentlich ist alles unbestritten, es sei denn ein ominöser Dritter war im Spiel“, erklärte Richter Hanspeter Draxler zu Verhandlungsbeginn in Graz. Doch der Angeklagte leugnete hartnäckig. „Ich kann es mir nicht vorstellen. Echt nicht“, zuckte er die Schultern.

„Er hat sie ermordet“
Fix ist, dass der 22-Jährige mit seiner damaligen Freundin alleine daheim war. Beide betrunken. Irgendwann in den Morgenstunden soll die Frau den Bruder des Steirers angerufen und geschluchzt haben, dass der Fliesenleger Luna und Puma ermordet hätte.

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Wie können Sie sich die Blutspritzer in der ganzen Wohnung erklären? Sie waren sogar an der Wand.

Staatsanwältin Vera Sammt zum des Angeklagten

„Vielleicht hat er sich im Bett draufgelegt“
Am Dienstag erzählte sie dann eine andere Version. Nämlich dass die Katzen ganz plötzlich aus dem Mund geblutet hätten. „Vielleicht hat er sich im Bett draufgelegt. Ich kann es mir auch nicht erklären“ - „Das ist äußert unglaubwürdig“, sagte der Richter. Genauso unglaubwürdig wie die Aussagen der Freunde, die später am Tatort waren und alle ein anderes Märchen auf Lager haben.

Nachbarn als Zeugen
Einzig zwei Nachbarn, die vor Gericht aussagten, hinterließen einen soliden Eindruck. Sie hätten Streit gehört - „wir hatten Angst um das Leben des Mädchens“ - und gesehen, wie einer die toten Tiere in einem Kübel am Nachbargrund versteckte. „Dort haben wir sie dann mit der Polizei gefunden.“

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Es war eine massive Gewalteinwirkung und ein hohes Aggressionspotenzial.

Richter Hanspeter Draxler in seiner Urteilsbegründung

Angemessenes Urteil
„Sie sind wütend geworden und haben die Katzen gegen die Wand geworfen. Für mich ist klar, dass es so passiert ist“, fasste der Richter die ganze Tat zusammen: 7500 Euro Geldstrafe lautete somit das angemessene, nicht rechtskräftige Urteil. „Passt schon“, meinte der 22-Jährige, bevor er verschwand.

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