Uniklinik Innsbruck

Neuer Chefarzt: „Medizin ist keine Einbahnstraße“

Tirol
07.10.2019 14:00
„Es war für mich wie ein Nachhause-Kommen!“ – Das sagt der Leiter der Klinik für Innere Medizin V, Hämatologie und Onkologie an der Klinik Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Dominik Wolf. Er hat ein gut bestelltes Haus von Dr. Günther Gastl übernommen. „Ich war von 2001 bis 2010 schon in Innsbruck – und zwar genau in dieser Abteilung“, sagt Wolf im „Krone“-Gespräch. Zuletzt war er am Uniklinikum Bonn tätig.

Nachdem sich Prof. Gastl aus Mieming im Vorjahr nach 22 Jahren als Leiter der Inneren Medizin zurückgezogen hatte, wurde die Stelle dieser so wichtigen und renommierten Klinik neu ausgeschrieben. Einer der Bewerber war Dominik Wolf. „Ich war während meines Medizin-Studiums an der Universität Erlangen-Nürnberg 1999 schon einmal für vier Monate in Innsbruck. Da habe ich meine Liebe zur Region entdeckt“, freut sich Wolf, dass er die Stelle bekommen hat.

Kindheit am Chiemsee, Studium in Erlangen
Der 46-Jährige ist verheiratet – seine Frau Anna Maria Wolf ist ebenfalls Ärztin und arbeitet als Rheumatologin an der Inneren Klinik VI – und ist Vater eines Sohnes (7). Er ist unweit der Tiroler Grenze in Traunstein geboren und wuchs am Chiemsee auf. Studiert hat er an der Uni Erlangen-Nürnberg und schloss dort sein Studium mit „summa cum laude“ ab. „Danach bin ich dann nach Innsbruck gegangen und habe unter Günther Gastl in der Abteilung angefangen, deren Chef ich heute sein darf“, sagt Wolf. Das war 2001. In der Folge hat er sich dann bis zum Oberarzt hochgearbeitet. Mehr ging vorerst nicht, deswegen hat er sich dann 2010 für eine Professur für Tumorimmunologie an der Universitätsklinik Bonn beworben.

Von Bonn zurück nach Innsbruck gekommen
Mit Erfolg. Er wurde stellvertretender Klinikdirektor der Medizinischen Klinik 3 für Onkologie, Hämatologie, Immunonkologie und Rheumatologie. Dort etablierte und leitete Dr. Wolf das KMT-Programm (Knochenmarktransplantationen), den Bereich Myeloische Neoplasien, die Klinische Studienambulanz sowie die Immun-Onkologie (IO)-Ambulanz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Immunregulation bei Krebs und Transplantation sowie der Entzündung bei Myeloischen Erkrankungen. Klinisch fokussiert sich Wolf auf die Immunonkologie, Myeloische Neoplasien und die Stammzellen-Transplantation. Bis 2018 – da kehrte Wolf schließlich wieder „nach Hause“ zurück. Seit 1. Oktober 2018 ist er Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin V, Hämatologie und Onkologie.

Immer die beste Lösung für den Patienten finden
Sein Ziel ist ganz klar: „Wir wollen hier Spitzenmedizin für die Menschen der Großregion Westösterreich machen. Medizin ist keine Einbahnstraße, im Mittelpunkt steht immer die beste Lösung für den Patienten!“

Revolutionäre Therapie gegen den Krebs
Der Schwerpunkt liegt ganz klar in der Krebsforschung. „Wir konnten vor kurzem erstmals erfolgreich die revolutionäre und nun auch in Europa zugelassene Krebstherapie mit chimären Antigen-Rezeptor-T-Zellen, sprich CAR-T-Zellen, einsetzen. Diese zukunftsweisende Behandlung, bei der körpereigene Immunzellen entnommen und genetisch verändert werden, um sie den Patientinnen und Patienten als tumorspezifische Waffe wieder zurückzugeben, verspricht hohe Ansprechraten bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und Non-Hodgkin-Lymphomen“, betont Wolf.

Innsbruck hat einen hervorragenden Ruf
Zu seinen zentralen Zielen gehört konsequenterweise auch die Intensivierung der Zusammenarbeit mit lokalen Krebsmedizinern der Organfächer bzw. mit peripheren Häusern. Das Standing der Klinik für Innere Medizin V als wichtiger Teil der Speerspitze der Versorgung von Krebspatienten aus Tirol und Vorarlberg und als eines der bedeutendsten Tumorzentren im deutschsprachigen Raum soll gefestigt und ausgebaut werden. „Die Krebsmedizin in Innsbruck ist in Klinik und Forschung hervorragend aufgestellt. Ich werde für die Grundlagenforscher und Kliniker am Campus – von denen ich die meisten schon aus meiner langjährigen Tätigkeit hier in Innsbruck kenne – ein verlässlicher Partner sein, um die internationale Sichtbarkeit des Medizinstandortes Innsbruck gemeinsam weiter zu verbessern“, erklärt dazu Experte Dr. Wolf.

Surfen, Bergsteigen, Radfahren & Langlaufen
Und wie schaut der Alltag des Klinik-Direktors aus? Gibt es da Kontakt mit dem Patienten? „Auf jeden Fall! Ich gehe jeden Morgen um 9 Uhr Visite – und zwar mit den jungen Kolleginnen und Kollegen. Danach sehe ich regelmäßig ambulante Patienten. Somit sehe ich zumindest einmal pro Woche alle stationären Patienten“, schildert Wolf. Und die spärliche Freizeit? „Ich bin ein leidenschaftlicher Sportler! Surfen, Bergsteigen und Radfahren im Sommer, Langlaufen im Winter!

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