Seit 30 Jahren dauert nun schon der Kampf der Naturschützer der Alpenvereine gegen die Erschließer aus Ischgl. Ein Kampf, dem die Tiroler Landesregierung im August ein Ende setzen könnte. "Es gibt viele Gründe für ein klares Nein", sagt Wadsack, Präsident des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV): "Ein prinzipielles Nein, weil die Alpen am besten erschlossen sind und keine Notwendigkeit für den Ausbau des Skigebietes in Ischgl besteht. Es sind klimatische Veränderungen genauso zu berücksichtigen wie die Tatsache, dass die Zahl der Skifahrer stetig sinkt. Aber am wichtigsten: eine einzigartige Flora und eine einzigartige Geologie."
Der Botaniker Peter Schönswetter von der Universität Wien hat den Piz Val Gronda begangen und kommt zum Schluss: "Hier wachsen Pflanzen, die extremst schützenswert sind. Erwähnen möchte ich etwa zehn verschiedene Enzianarten. Wird hier bautechnisch eingegriffen, geht ein Stück seltener Natur für immer verloren." Als Beispiel nennt er den Palinkopf gegenüber dem Piz Val Gronda: "Er ist verwüstet. Durch den Straßenbau kam es zu gewaltigen Erosionen. Der Palinkopf schaut aus wie eine Mondlandschaft."
Für den Deutschen Alpenverein fordert Jörg Ruckriegel: "Hände weg vom Piz Val Gronda, das ist ein Skitourenziel, wie man es in der Region nicht mehr findet."
Schützenhilfe für die Alpenvereine kam von Tirols Grünen. Maria Scheiber: "Der Piz Val Gronda muss gerettet werden. Hier geht’s darum, ob wir Artenvielfalt schützen und Rückzugsräume vor dem Erschließungswahn bieten."
von Günther Krauthackl, Tiroler Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.