Norbert Zobl, oberster Chef der Alpinpolizei Tirols, hat sich mit den Unfällen auf Skipisten ausführlich beschäftigt: "In der vergangenen Saison gab es 1.504 Unfälle, zu denen wir ausrücken mussten - das ist bei Verdacht auf Fremdverschulden und bei tödlichen Ereignissen der Fall. 14 Menschen starben – darunter auffällig viele mit Herz-Kreislauf-Versagen -, 2.726 wurden verletzt. In 343 Fällen erhoben wir Fahrerflucht, was einen Anteil von 22,8 Prozent am Unfallgeschehen ausmacht. Erfreulich ist die Tatsache, dass immer mehr Skifahrer dem Helm vertrauen: Trugen im Winter 2008/09 rund 57,7 Prozent der Unfallopfer den Schutz, so stieg die Zahl heuer auf 71,4 Prozent an."
Die Lawinenunfälle in Tirol, die 15 Tote forderten (zudem gelten zwei Menschen als vermisst), hat Karl Gabl als Präsident des Kuratoriums für alpine Sicherheit analysiert: "Neun Sportler starben während einer Skitour, fünf bei Variantenfahrten und ein Mann bei einer Hochtour. Sechs Opfer stammen aus Österreich, fünf aus Deutschland. Zwölf der 15 Toten sind Männer."
Die Zahl der Getöteten könnte niedriger sein, würden alle Wintersportler mit der notwendigen Notfallausrüstung unterwegs sein. Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung, beklagt: "50 Prozent der Todesopfer unter Lawinen hatten kein Verschütteten-Suchgerät bei sich. Auffallend ist, dass vielfach die getöteten Variantenfahrer - zu rund 65 Prozent - ohne VS-Gerät, Schaufel und Sonde unterwegs waren. Wir starten im Herbst eine Aufklärungskampagne." Die Bergretter standen gesamt 1.414 Stunden im Lawineneinsatz.
von Günther Krauthackl, Tiroler Krone
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