Interreg-Projekt

Letzte Wildflüsse als europäisches Erbe erhalten

Tirol
04.09.2019 11:30

Lech, Großache, Isar und Rißbach im Karwendel zählen zu den letzten unberührten Gebirgsflüssen Europas. Dementsprechend groß ist die Anziehungskraft auf Naturliebhaber. Der Schutz des gemeinsamen europäisches Erbes ist das erklärte Ziel von Tirol und Bayern.

Die traumhaften Landschaften der letzten alpinen Wildflüsse wie Iller, Ostrach, Breitach, Stillach, Trettach, Lech, Loisach, Ammer, Rißbach, Isar und Tiroler Achen sowie deren Nebenflüsse bieten grenzübergreifend vielen bedrohten Arten Lebensraum.

Sensible Lebensräume 
„Zugleich sind diese Gebiete Magnete für den Freizeittourismus von nah und fern“, skizziert Hermann Sonntag, GF des Naturpark Karwendel, die Nutzungskonflikte. „Auf engem Raum treffen viele verschiedene Interessen aufeinander: Wassersportler und andere Erholungssuchende nutzen die einmalige Natur, um sich vom Alltagsstress zu regenerieren und Abenteuer zu suchen. Für Arten wie den Flussuferläufer oder die Deutsche Tamariske sind die Wildflusslandschaften jedoch die letzten geeigneten Lebensräume im Alpenraum und folglich reagieren viele dieser Arten sensibel auf Störungen.“

Das mit 338.000 Euro dotierte Interreg-Projekt „Vielfältiges Leben an unseren Gebirgsflüssen“ setzt sich genau mit dieser Problematik auseinander und will damit grenzüberschreitend die Voraussetzungen für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur schaffen.

Paket geschnürt
Dazu haben Landesbund für Vogelschutz e.V. sowie der Naturpark Tiroler Lech, das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und der Naturpark Karwendel ein Maßnahmenbündel erarbeitet: Dieses beginnt bei einer einheitlichen Beschilderung von Schutzgebieten in Tirol und Bayern und geht über die Erstellung von Besucherlenkungskonzepten bis hin zum Aufbau eines einheitlichen Monitoring-Systems für seltene Tierarten.

„Wir führen das Wissen der Naturschutzexperten zusammen. Denn auch die Populationen der Flussuferläufer oder der Schnarrschrecken halten sich nicht an Landesgrenzen.“ 

Leben in der Tarnung
Die Tiere auf den Schotterbänken sind so gut getarnt, dass sie von ungeübten Beobachtern nicht entdeckt werden können. Doch die Biologen wissen, wo sie sind und entscheiden, welche Gebiete durch Zäune vor Betreten geschützt werden müssen, um die Tiere beim Brüten nicht zu stören.

Das Verständnis dafür ist in Zeiten der Klimakrise gestiegen, betont GF Sonntag.

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