Bereits Ende Oktober trat der Betrüger – er wird als wortgewandt und charismatisch beschrieben – in Erscheinung. Er rief die Pensionistin an und teilte ihr mit, dass in Wien ein Lager aufgelöst worden sei und er günstige Teppiche verkaufe. Kurze Zeit später besuchte der Mann das Ehepaar in Weiz und konnte es überreden, sieben Teppiche zu kaufen. Mehrere tausend Euro wurden für eine minderwertige Ware bezahlt. Für den Verdächtigen waren die Steirer ein geeignetes Opfer, weil er sie mit seiner Wortgewandtheit manipulieren konnte. Daher startete er einen zweiten Angriff auf ihre Ersparnisse.
Leichtgläubige Opfer
Im Jänner bat er die 78-Jährige um Hilfe. Die für ihn besonders wichtige Teppichreinigungsmaschine im Wert von 100.000 Euro wäre kaputt gegangen und er deshalb in finanzielle Nöte geraten. Er stünde vor dem finanziellen Ruin und benötige dringend Hilfe. Sein Leid trug er dermaßen glaubhaft vor, dass ihm die 78-Jährige 15.000 Euro mit der Auflage lieh, dass er ihr das Geld bis Ende Jänner zurückzahlen müsste.
Frau sei schwer krank
Der Verdächtige kam schon Anfang Jänner – aber nicht, um seine Schulden zu bezahlen. Diesmal schilderte er dem gutgläubigen Ehepaar seine privaten Probleme: dass seine Frau schwer krank wäre und er Geld für eine kostspielige medizinische Betreuung im Ausland benötige. Auch diesmal glaubte die Pensionistin dem fremden Mann, griff erneut in die Geldtasche und borgte ihm 4000 Euro. Danach wartete das Ehepaar geduldig auf die Rückzahlung – monatelang. Der anfangs so sympathische Besucher tauchte nicht mehr auf, einen Kontakt zu ihm gab es nicht. Erst jetzt ging die 78-Jährige zur Polizei und erstattete Anzeige. Ob der Täter jemals gefasst wird, darf bezweifelt werden.
Polizei warnt
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei einmal mehr vor diesen gerissenen Betrügern. Die einen geben sich als enge Verwandte oder Freunde aus alten Tagen aus. Die anderen setzen vor allem betagte Mitbürger unter Druck, indem sie erzählen, dass ein naher Angehörigen einen Unfall gehabt hätte und nur gegen Bezahlung nicht ins Gefängnis müsse. Ob solche Täter anrufen oder klingeln – rufen Sie sofort die Polizei an!
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