Promis an Bord

„Vier Pfoten“startet Online-Protest gegen Amazon

Tierecke
29.07.2019 06:21

Vor wenigen Monaten deckte die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ auf, dass der Kauf verbotener Hundehalsbänder in Österreich über amazon.de ohne Probleme möglich ist. Es handelte sich um gefährliche Würge- und Stachelhalsbänder, chemische Dressurgeräte (im Handel als „Erziehungshalsband mit Sprayfunktion“ bezeichnet) sowie so genannte „Anti-Bark Halsbänder mit Vibrations- oder Tonsignal“. Da Amazon auf die Aufforderung, diese Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, nicht reagierte, startet „Vier Pfoten“ nun einen neuen Online-Protest. 

Prominente Unterstützung erhält die Organisation dabei von den österreichischen Schauspielerinnen Lilian Klebow, Angelika Niedetzky und Verena Scheitz. Letztere ist dem heimischen Publikum auch als ORF-Moderatorin bekannt. „Über das neue Protest-Tool kann jeder, der uns unterstützen will, mit seiner Unterschrift eine automatisierte Email an Amazon schicken“, erklärt „Vier Pfoten“-Kampagnenleiterin Martina Pluda. In dieser Email wird das Unternehmen aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und den Verkauf solcher Tierqual-Produkte umgehend zu stoppen.

Prominente Unterstützerinnen
Lilian Klebow, Angelika Niedetzky und Verena Scheitz schließen sich diesem Protest an. „Was Tierquälerei ist, soll nicht verkauft werden - so einfach ist es“, sagt Klebow. „Würge- und Erziehungshalsbänder sind schlicht und einfach nicht artgerecht“, meint Niedetzky. „Amazon hat sich an das Tierschutzgesetz zu halten“, bringt es Scheitz auf den Punkt.

Das österreichische Tierschutzgesetz ist eindeutig: Laut § 5, das generell das Verbot der Tierquälerei regelt, verstößt gegen das Gesetz, wer „a. Stachelhalsbänder, Korallenhalsbänder oder elektrisierende oder chemische Dressurgeräte verwendet“ oder „b. technische Geräte, Hilfsmittel oder Vorrichtungen verwendet, die darauf abzielen, das Verhalten eines Tieres durch Härte oder durch Strafreize zu beeinflussen“ oder „c. Halsbänder mit einem Zugmechanismus verwendet, der durch Zusammenziehen das Atmen des Hundes erschweren kann“. Auch § 2 der Verordnung über die tierschutzkonforme Ausbildung von Hunden gibt den Methoden der positiven Motivation ganz klar den Vorzug.

Hilfsmittel als Tierquälerei
Würgehalsbänder zum Beispiel sind reine Tierquälerei: Sie ziehen sich zusammen, wenn der Hund an der Leine zieht, würgen ihn dadurch bzw. schnüren ihm die Luft zum Atmen ab. Bei einem Stachelhalsband kommen zusätzlich noch die Qualen der Stacheln dazu. Martina Pluda von „Vier Pfoten“: „Das Tier soll zum Gehorsam gezwungen werden, weil es sich selbst keine Schmerzen zufügen will. Nur funktioniert das leider nicht so. Ein Hund zieht nicht an der Leine, weil er ungehorsam sein möchte. Er tut es meistens aus Stress, Unsicherheit bis hin zu Angst.“

Besitzer sind in der Pflicht
Und weiter: „Der Besitzer muss daran arbeiten, dass sich das Tier an der Leine sicher fühlt. Den Hund in einer für ihn ohnehin schon unangenehmen Situation auch noch mit Schmerzen zu bestrafen, ist definitiv nicht die Lösung. Das ist einfach nur grausam!“ Amazon macht sich laut der Tierschützer angreifbar, denn auch das In-Verkehr-Bringen, der Erwerb und der Besitz dieser Geräte sind verboten. „Ein Unternehmen wie Amazon hat eine Verantwortung; es darf nicht egal sein, was auf seinem Markt angeboten wird“, fasst es Pluda zusammen.

Hier geht es zur Petition.

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