Nach dem Einsturz einer im Bau befindlichen Brücke auf der Brucker Schnellstraße (S35) bei Frohnleiten im Februar 2015 sind nun sieben Planer und Projektleiter von der Staatsanwaltschaft Graz angeklagt worden, wie Sprecher Hansjörg Bacher am Freitag bestätigte. Die Beschuldigten müssen sich wegen fahrlässiger Gemeingefährdung verantworten.
Am 21. Februar 2015 gab das Gerüst, das die zu bauende Brücke stützen sollte, nach. Rund 800 Tonnen Beton und Baumaterial fielen auf die Gleise der ÖBB-Südbahnstrecke. Nur wenige Sekunden davor war ein Personenzug unter der Brücke durchgefahren. Möglicherweise hat er durch Vibrationen das laut Gutachten zu schwach kalkulierte Gerüst zum Einsturz gebracht.
Falsche Berechnung
Das Gerüst soll nur für die Betonierlast, nicht aber für die höhere Belastung nach dem Vorspannen berechnet gewesen sein. Bei einem Pfeiler sei es zur Überbelastung gekommen. Die Verantwortlichen sind nun angeklagt. Darunter sind der Projektleiter der Asfinag, die örtliche Bauaufsicht, zwei Statiker, der Projektleiter der Bau-Arge (Strabag), ein Mitarbeiter der Gerüstfirma und ein Ziviltechniker. Einen Termin für den Prozess gab es vorerst nicht.
Enorme Kosten
Der Brückenabschnitt kostete letztlich statt rund 300.000 Euro etwa 500.000 Euro. Die höheren Kosten flossen auch in den Schaden, der durch den Einsturz entstanden war. Es entstanden laut Asfinag etwa 1,4 Millionen Euro Schaden an der ÖBB-Infrastruktur, rund 700.000 Euro an Kosten für den Schienenersatzverkehr und weitere Millionen kosteten die Güterverkehrumleitungen, 200.000 die Beseitigung der eingestürzten Brücke. Insgesamt lag der Schaden damit unter fünf Millionen Euro und fiel weniger hoch aus, als ursprünglich vermutet, so die Asfinag.
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