Prozess folgt

Frau unter Todesdrohungen zur Abtreibung gezwungen

Salzburg
06.04.2019 08:00

Zwei Salzburger (53, 22) mit türkischen Wurzeln - Vater und Sohn - trieben laut Anklage eine Frau unter Tränen zum Schwangerschaftsabbruch. Das Opfer war die Freundin des Jüngeren. Gemeinsam mit seinem Vater drohte er der Frau mit dem Tod, sollte sie es nicht tun. Weil sich die Familie gegen die Schwangere stellte.

„Abtreibung, sonst bringe dich um“: Diese Drohung sprach das Familienoberhaupt (66) laut Anklage im Jänner aus – im Beisein des Kindsvaters. Und setzte so das schwangere Opfer stark unter Druck. Der vermeintliche Grund: Sie wurde von der Familie väterlicherseits nicht akzeptiert – möglicherweise aufgrund ihrer osteuropäischen Wurzeln. Ihr eigener Freund beteiligte sich sogar daran: Der 22-Jährige begleitete die Frau im Februar zur Kontrolle in die Klinik. Eine Sekretärin fragte dort nochmal nach dem Schwangerschaftsabbruch. Die Antwort gab aber Freund: „Weg machen“ soll der Bäcker gesagt haben, während die Mutter seines ungeborenen Kindes in Tränen versank. Schließlich erfolgte der Eingriff am 14. Februar. So heißt es zumindest in der Anklage von Staatsanwalt Michael Schindlauer gegen die zwei Österreicher mit türkischem Background – den Vater und seinen Sohn.

Freitag beginnt Gerichtsprozess

Beide müssen am kommenden Freitag auf der Anklagebank des Landesgerichtes Salzburg Platz nehmen. Neben dem Vorwurf der schweren Nötigung – Strafrahmen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft – muss sich das Duo auch nach dem Paragraf 98 StGB verantworten: „Schwangerschaftsabbruch ohne Einwilligung der Schwangeren“. Richterin Barbara Peschka führt als Vorsitzende das Schöffenverfahren.

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