Aufklärung gefordert

Umweltskandal! Asbestfasern auf Deponie entdeckt

Niederösterreich
06.04.2019 06:00
Die Sanierung der Aluminiumschlackendeponie Altlast N6 bei Wr. Neustadt (NÖ) sorgt für Wirbel. Ein anonymer Anrufer informierte die „Krone“ über Funde von gesundheitsschädlichen Asbestfasern. Auch wenn die Baufirma von keiner Gefahr für die Bevölkerung ausgeht, nimmt man das Thema im Ministerium ernst.

Bei den laufenden Abbau- und Sanierungsarbeiten von Aluminiumschlacke und anderen Industrieabfällen (rund eine Million Tonnen sollen alleine hier lagern) stieß man um den 25. März auf eine faserige Substanz. Schnell lag der Verdacht nahe, dass es sich um gefährlichen Asbest handeln könnte, wie der Projektleiter gegenüber der „Krone“ erklärte.

Die Proben wurden sofort ins Labor geschickt, das Arbeitsinspektorat mit deren Untersuchung beauftragt. Und nun die beunruhigende Meldung: Ja, es handelt sich um Asbestfasern!

„Penible Untersuchung und Abklärung“ gefordert
Im Umweltministerium ist man sich der Tragweite des Skandals jedenfalls bewusst. Ministerin Elisabeth Köstinger bestätigte auf Anfrage, dass sämtliche Arbeiten auf der Deponie vorläufig eingestellt sind. Weiters: „Ich verlange eine penible Untersuchung und Abklärung, woher diese Asbestfasern kommen. Das hat oberste Priorität.“ Davor dürfen die Arbeiten nicht mehr aufgenommen werden.

Um Beruhigung bemüht ist man bei der mit den Arbeiten betrauten Balsa GmbH: Man gehe von geringen Mengen aus. Zwar lehne sich niemand zurück, doch zusätzliche Maßnahmen wären übertrieben. Und: Eine Gefahr für die Bevölkerung sehe man nicht.

Krebserregende Substanz

  • Asbest (griechisch asbestos für unauslöschlich) ist die faserige Form mineralischer Silikate und kommt in Gesteinen vor. Bevor sie 1990 hierzulande verboten wurde, verwendete man die nicht brennbare Substanz gerne im Bau (jährlich wurden bis zu 40.000 Tonnen vor allem für Dächer und Fassadenbau verarbeitet).
  • Prinzipiell ist Asbest nicht giftig, doch er wirkt stark krebserregend. Die nadelförmigen Fasern lagern sich in der Lunge ein und können nicht abgebaut werden. Noch heute muss beim Abbau von Altlasten wie bei Wiener Neustadt (NÖ) immer mit Asbestfunden gerechnet werden.

Stefan Steinkogler und Christoph Budin, Kronen Zeitung

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