Frontman im Interview:

Russkaja wecken die Lebensgeister

Salzburg
02.04.2019 06:43
Als „Willkommen Österreich“-Hausband haben Russkaja bereits mit Campino, Udo Jürgens oder Helene Fischer gerockt. Am 10. April gastieren sie mit ihrem unverkennbaren Mix aus Weltmusik, russischer Folklore, Rock, Ska und Pop im Salzburger Rockhouse. Eine Band, die sich in keine Schublade stecken lässt.

Georgij, Du gastierst mit deiner Band Russkaja am 10. April im Rockhouse.

Im Rockhouse sind wir nahezu schon Stammgäste. Wir lieben diese Location. Sie ist technisch perfekt ausgestattet und hat auch eine angenehme Größe.

Du hast auch einen privaten Bezug zu Salzburg?

Meine Frau stammt aus Wals/Siezenheim. Wir nützen jede Gelegenheit, um mit unseren Kindern Oma und Opa zu besuchen. Zuletzt waren wir zum Skifahren hier, inklusive Einkehrschwung beim „Sagwirt“ in der Gaissau.

Ihr präsentiert in Salzburg das neues Album „No one is illegal“ und setzt damit ein klares Statement: Miteinander anstatt gegeneinander. Seit wann ist „Russkaja“ so politisch?

Wir haben immer schon gesellschaftspolitische Themen aufgegriffen. Man muss als Künstler, nachdem sich die Zeiten gerade verschärfen, seine Stimme erheben. Nichts desto trotz sehe ich „No one is illegal“ nicht als politische Aussage, sondern als menschliche Selbstverständlichkeit: Kein Mensch sollte jemals als illegal bezeichnet werden.

Du bist gebürtiger Russe, lebst seit den 1990er Jahren in Wien. Wurdest du selbst jemals mit Ausgrenzung konfrontiert?

Meine Mutter und ich sind 1989 nach Wien gezogen. Es waren andere, bessere Zeiten, in denen Migration und Integration weder in Europa noch global ein Thema mit so viel Konfliktpotenzial waren wie heute. Insofern wurde ich persönlich nie damit konfrontiert.

Das Album beinhaltet auch persönliche Songs.

„Otets“, das heißt Vater auf russisch, ist einer meiner Lieblingssongs. Er ist meinem Papa, der nach wie vor in Moskau lebt, gewidmet. Ich hab ihm die Nummer per WhatsApp geschickt, er war zunächst zu Tränen gerührt, konnte sich aber auch Kritik nicht verkneifen. Aber er darf das. Er war selbst Musiker und kennt meine Arbeit in und auswendig.

„Russkaja“ bietet einen Mix aus russischer Folklore, Rock, Ska, Pop, Worldmusic und Balkan Beats.

Wir lassen uns nicht gerne in eine Schublade stecken. Insofern sprechen wir immer von Turbo-Polka, die die Gesundheit fördert. Denn letztendlich regt unsere Musik zum Tanzen und Bewegen an, und das soll ja bekanntlich ein gesundes und langes Leben garantieren (lacht).

Als Hausband der Late Night Show „Willkommen Österreich“ seid ihr bereits mit Stars wie Udo Jürgens, Campino, Nena, Bilderbuch oder Helene Fischer aufgetreten. Wer hatte den meisten Mut zum Improvisieren?

Definitiv Helene Fischer. Wir haben aus ihrem Album einen eher romantischen und chansonartigen Song ausgewählt. Als sie beim Soundcheck nicht erschien, haben wir zum Herumblödeln begonnen, und ihn in eine etwas rockigere Nummer verwandelt. Als sie dann plötzlich in der Tür stand, meinte sie nur. „Super Jungs, genauso machen wir’s.“ Ich schätze sie sehr, sie ist ein Vollprofi.

Russkaja, 10. April, 20 Uhr

Salzburger Rockhouse, Schallmooser Hauptstraße 46.

Tickets: www.rockhouse.at

Tina Laske
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