Schock im Verband der Krippenfreunde Österreichs, der allein in Tirol rund 6500 Mitglieder zählt: Eine sechsstellige Summe - also mehr als 100.000 Euro - ist im Verband verschwunden. Unter Verdacht steht eine Ex-Mitarbeiterin, die bereits bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde. Jetzt werden alte Unterlagen durchforstet.
Der Vorstandsvorsitzende Klaus Gspan musste gestern in einem ORF-Interview einräumen, dass das „finanzielle Polster“ durch die Malversationen futsch sei. „Wir haben Anzeige wegen Veruntreuung und Urkundenfälschung erstattet.“ Jetzt müssen Belege bis ins Jahr 2014 zurückreichend aufgearbeitet werden, um etwaige Tricksereien penibel aufzudecken. Dafür verantwortlich könnte eine Ex-Mitarbeiterin sein, für die Verdächtige gilt vorerst die Unschuldsvermutung.
Präsident van Staa: „Alles auf den Tisch“
Seit dem Vorjahr fungiert Ex-Landtagspräsident und Altlandeshauptmann Herwig van Staa als Präsident der Krippenfreunde Österreichs, er übernahm das Amt von LR Beate Palfrader. Beide zeigten sich in ersten Reaktionen bestürzt und forderten volle Aufklärung.
Rücklagen nicht genug geprüft?
„Ich war der Meinung, die Buchhaltung wird von einem Steuerberatungsbüro gemacht“, sagte van Staa, der erst seit einigen Monaten im Amt ist. Seine erste Reaktion sei gewesen, zurückzutreten, er wolle jetzt aber bei der Aufarbeitung mithelfen. Zu klären sein wird auch, warum die Rücklagen des Verbandes offenbar nicht genau genug geprüft worden sind. Die Krippenfreunde in Tirol legen Wert auf die Feststellung, dass die Causa ausschließlich den österreichweiten Verband betrifft.
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