„Ich habe gut geschlafen“, so SPÖ-Bürgermeisterkandidat Bernhard Auinger am Montag: „Wir haben uns die Zahlen angeschaut, manche Detail-Ergebnisse sind – gelinde gesagt – schräg.“
Die herben Verluste würden sich nicht einfach mit einzelnen Ereignissen erklären lassen. „Wie bitte hätte ich sonst als Bürgermeisterkandidat in Mülln zulegen können?“ Eine Anspielung auf die umstrittene Neutorsperre, die die SPÖ kurz vor der Wahl gemeinsam mit Grünen und Neos durchgeboxt hatte. Kritiker warfen der rot-grün-pinken Allianz vor, damit vor allem Mülln und Lehen zu belasten.
Selbstkritisch räumt Auinger aber ein, die SPÖ habe es nicht geschafft, ausreichend zu mobilisieren. So betrug die Wahlbeteiligung in der einst tiefroten Elisabeth-Vorstadt ohne Wahlkarten nur 29 Prozent, während sie in einzelnen schwarzen Wahlbezirken bei 45 Prozent lag.
Auinger verweist nicht mehr auf „Kurz-Effekt“
Anders als noch am Sonntag machte die SPÖ einen Tag später nicht mehr den Bundestrend („Kurz-Effekt“) für das Ergebnis verantwortlich. Auinger: „Wir neigen nicht dazu, anderen die Schuld zu geben.“ Als erste Reaktion beschloss die SPÖ, nach der Stichwahl eine „professionelle Analyse“ des Ergebnisses in Auftrag zu geben.
Zuvor soll aber bis zum 24. März die gesamte Partei laufen, um rote Wähler zu mobilisieren, die am Sonntag zuhause geblieben sind. Die zentrale Botschaft: „Es ist nicht egal, wer Bürgermeister ist.“ Um Wahlempfehlungen von Grünen und Neos will Auinger nicht bitten: „Das wäre eine Bevormundung der Bürger.“
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