
Der steirische Spitzengewerkschafter Josef Muchitsch aus Leibnitz schläge Alarm: Ausländische Baufirmen würden auf heimischen Baustellen teilweise nur Niedrigstlöhne zahlen. Der schlimmste Fall: nur 2,51 Euro Stundenlohn!
Wenn Josef „Beppo“ Muchitsch, Steirer, Chef der heimischen und europäischen Bau-Holz-Gewerkschaft und Nationalratsabgeordneter, auf den Tisch haut, dann wackelt’s ordentlich. Hat er in Sachen Lohndumping gerade wieder gemacht. „Krone“-Leser durften bereits am Montag erfahren, dass es ausländische Baufirmen in Österreich wild treiben, ihren Arbeitern oft nur einen Hungerlohn zahlen.
Aber, Herr Abgeordneter, wie schaut’s konkret in der Steiermark aus? „Erschreckend, überhaupt am schlimmsten!“ Der krasseste Fall passierte im weststeirischen Stainz, berichtet Muchitsch.
Großteil der ausländischen Betriebe zahlt zu wenig
Da wurde einem Arbeitnehmer lediglich ein Bruttostundenlohn von 2,51 Euro - statt der ihm zustehenden 12,95 Euro - ausbezahlt. 280 ausländische Firmen sind im letzten Jahr in der Steiermark von den Behörden überprüft worden, davon haben 228 (!) ihre Hackler unterbezahlt. Der höchste Betrugswert seit 2011, als die so genannte Arbeitnehmerfreizügigkeit eingeführt wurde.
Warum gerade die Steiermark so betroffen ist? Die Grenznähe ist einer der Gründe, dazu gewährt Slowenien seinen Betrieben noch um einiges billigere Sozialabgaben, wenn sie ihre Leute zu uns schicken.
“Schlicht eine Sauerei“
Der Obergewerkschafter jedenfalls ist stinksauer, hat bereits eine Beschwerde gegen Slowenien bei der EU-Kommission deponiert. „Da werden mit staatlichen Beihilfen Arbeiter ins Zielland Steiermark verschoben. Das ist Wettbewerbsverzerrung, widerspricht EU-Recht, ist schlicht eine Sauerei. Es reicht!“
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