„Aufruf zum Mord“

Nach Hass-Posting Anzeige gegen Umweltschützer

Steiermark
01.02.2019 06:30

„… oder darf man die auch ganz vergraben?“ Eine Grazer Anwaltskanzlei bringt Strafanzeige wegen eines Hass-Postings eines Gegners der neuen Augartenbucht ein. Einzelne Umweltschützer schießen leider immer wieder weit über das Ziel hinaus. Auf Murkraftwerks-Bagger wurden gar Brandanschläge versucht. Der Grazer Bürgermeister sollte „abgemurkst“ werden usw.

„Eingraben und nur den Kopf rausschauen lassen...dass man die verursachenden Idioten zumindest noch als Klo verwenden kann... oder darf man die auch ganz vergraben?“ -Dieses Posting auf der Facebook-Seite von „Rettet die Mur“ - es ging dabei um den geplanten Umbau des Augartens mit der Augartenbucht - führt nun zu einer Strafanzeige.

Distanzierung von „Rettet die Mur“
Eingebracht wird sie von der Kanzlei Eisenberger & Herzog (die Grazer Kanzlei vertritt übrigens immer wieder die Stadt Graz). In der Strafanzeige heißt es, dass dieses Posting zumindest als Mordaufruf und jedenfalls aber als Aufruf zur Gewalt gegen die verantwortlichen Beamten und/oder Politiker verstanden werden müsse, die den Augartenumbau genehmigt hätten.

Das Posting stand, nebst anderen Unfreundlichkeiten, offenbar einige Tage auf der Facebook-Seite von „Rettet die Mur“. Mittlerweile ist es gelöscht. Die Verantwortlichen von „Rettet die Mur“ distanzieren sich von Gewaltaktionen.

Anzeige gegen Betreiber und Poster
Die Strafanzeige richtet sich gegen die Betreiber der Facebook-Seite aber auch gegen den Poster, dessen Klarname bekannt ist.

Die Rechtsanwaltskanzlei argumentiert, dass die Betreiber der Facebook-Seite nicht rechtzeitig reagiert und das Posting gelöscht hätten. Die Betreiber hätten damit rechnen müssen, dass dieser Kommentar Menschen anziehen könnte, die den Gewaltaufruf tatsächlich in die Tat umsetzen.

„Rettet die Mur“ war ja auch sehr aktiv im Kampf gegen das Murkraftwerk.

Brandbomben, Sachbeschädigungen usw.
Bei aller nachvollziehbaren Kritik am Murkraftwerk sind manche Umweltschützer und Kraftwerksgegner in der Vergangenheit allerdings leider immer wieder weit über das Ziel hinausgeschossen.

Im Vorjahr etwa wurden zwei Brandbomben auf Baggern der Kraftwerksbaustelle deponiert. Die Brandbomben blieben eine ganze Weile unentdeckt, während der Baggerfahrer seiner Arbeit nachging. Bei einer Zündung der Brandbomben hätte es durchaus zu schweren Verletzungen oder gar zu einem Todesfall kommen können.

„Nagl abmurksen“
Auch schwere Sachbeschädigungen gab es. Auf einen Baukran wurde ein Brandanschlag verübt. Auf 80.000 Euro belief sich der Schaden an einem Bagger, der mit Farbbeuteln „attackiert“ wurde.

Die Kritik der Umweltschützer und Kraftwerksgegner richtete sich immer wieder gegen den Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl. Auch hier ging manch einer entschieden zu weit: „Kraftwerk stoppen - Nagl abmurksen“ stand etwa auf einer Mauer an der Mur zu lesen…

Gerald Richter
Gerald Richter
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