„Stock Heil!“ wünschten sich schon vor 106 Jahren die Eisschützen aus Obertrum. So lange besteht der Verein mit seinen 301 Mitgliedern bereits, die Hälfte davon steht noch laufend auf der Bahn. Heuer haben sich die Spieler zwischen 21 und 87 Jahren den Spruch aber bislang nur in der Indoor-Halle zugerufen. „Die Voraussetzungen wären gegeben, es muss nur noch kälter werden“, witzeln die drei Schützen Herbert, Hermann und Martin im warmen Vereinsheim-Stüberl. Zehn Zentimeter sollte die Eisdecke mindestens stark sein.
Das Trio fügt etwas neidisch hinzu: „In Seppenmoos, mitten im Wald, haben unsere Spaßgegner nur einen halben Meter hohes Wasser. Wenn das Eis brechen würde, könnte nichts passieren.“ Und zeigen ein Bild von einem Erzrivalenturnier, bei dem um Bratwürste geschossen wurde.
50 Cent müssen erstmal verkraftet werden
Generell sind die Eisschützen Ehrgeizler. 50 Cent muss ein Verlierer pro „olympischem“ Spiel blechen. „Die tun so weh, dass alle dem Kontrahenten lieber ein Bier zahlen würden“, lacht Hermann. Der 77-Jährige nimmt seit seinem 16. Lebensjahr an Meisterschaften teil. „Früher hat es, außer Skifahren, kaum Wintersport-Möglichkeiten gegeben“, waren er und seine vier Brüder von klein an Fans des Stocksports.
Gegründet wurde der Verein aus einem traurigen Anlass heraus. Am Dreikönigstag des Jahres 1911 sind mehrere Eisstockschützen im Eis eingebrochen. Seither findet an dem Tag ein Dankgottesdienst statt. Und vor etlichen Jahren mussten die Schützen Schlittschuhläufer mit einem Fischerboot retten. „Ob das Eis hält, ist für Laien am besten erkennbar, wenn ein Schütze am See zu sehen ist“, behaupten die Experten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.