Salzburgs Taxilenker sind einiges gewöhnt: Sie werden schon mal als „Leberkas-Chauffeure“ oder zum Einkauf von Bierkisten, Überbringen von Konzertkarten usw. beauftragt. Für solche Fahrten gibt es einen Extra-Tarif. Die Lenker müssen auf ihrer ID-Card vermerken, ob sie derartige Dienste anbieten, oder nicht.
„Jeder Fahrer hat so eine ID-Karte. Auf der wird abgespeichert, was er sozusagen alles mitnimmt. Man kann etwa ablehnen, Hunde und Fahrräder zu transportieren. Viele Chauffeure stimmen aber Sachtransporten, darunter fallen etwa auch Essenslieferungen, zu. Dafür gibt es einen fixen Tarif. 15 Euro kostet ein Transport innerhalb der Stadt, 20 Euro in die angrenzenden Gemeinden“, erzählt Peter Tutschku, Chef von 8111.
„Es kommt häufig vor, dass jemand mitten in der Nacht Zigaretten braucht und einen Taxifahrer losschickt. Manchmal brauchen feiernde Freunde um 2 Uhr früh noch eine Kiste Bier oder zehn Leberkäsesemmerl. Das ist alles schon vorkommen“, sagt Tutschku. Dann rücken die beauftragten Chauffeure zur Tankstelle aus, kaufen ein und überbringen die Ware.
Dass die Kunden mit den Taxilieferungen nicht immer zufrieden sind, musste aber eine Salzburger Restaurant-Betreiberin erleben. „Wenn die Boxen, in denen das Essen im Taxi transportiert wird, beim Bremsen durcheinandergeschüttelt werden, beschweren sich die Leute. Wir müssen das bei Lieferungen für die Chauffeure sehr umständlich verpacken, damit nichts mehr umkippt.“ Einen eigenen Lieferservice will sie aber weiterhin nicht anbieten, das rentiere sich bei ihr nicht.
Nicht schlecht staunte auch ein in Salzburg arbeitender deutscher Taxi-Chauffeur, als ihn die Caritas für eine Fahrt mit dem Mercedes-Bus engagierte. „Da sollte eine Familie umziehen. Ich hätte alle Möbel und Koffer transportieren sollen. Das musste ich ablehnen. Da muss man einen Umzugsdienst engagieren. Ich trage denen doch nicht auch noch die Möbel hoch.“
Auch für Einkaufsfahrten zum Supermarkt wurde er schon beauftragt. „Das geht auch nicht, man kann doch nicht eine elend lange Liste hergeben und verlangen, dass der Lenker dann eine Stunde lang shoppen geht. Außerdem kommt ja da die unbezahlte Zeit dazu, das müsste man doch irgendwie verrechnen.“
Auch verloren gegangene Gebisse oder frisches Hühnerfleisch für ein schnelles Reisgericht haben Taxilenker in Salzburg schon transportiert. „Das ist aber die absolute Ausnahme. Das waren Notfälle“, verrät Lenkerin Vanessa
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