Porsche Personalchef:

„Es fehlen die Techniker auf dem Arbeitsmarkt“

Salzburg
22.01.2019 10:50
Nicht nur kleine Betriebe kämpfen heuer wieder um junge Fachkräfte und Lehrlinge: Sondern auch die großen Namen in der Salzburger Wirtschaft, wie auch die Porsche-Holding. Österreich-Personal-Chef Klaus Fetka erkennt: „Wir haben in Österreich in der Vergangenheit viel zu wenige Techniker und IT-Leute ausgebildet.“ Und fordert mehr Ausbildungsangebot.

Herr Fetka, Lehrlinge und junge Fachkräfte anzuwerben wird für viele Unternehmen angesichts der demografischen Entwicklung zunehmend schwierig. Wie geht es Ihnen dabei, die jährlich 200 offenen Stellen für Berufseinsteiger zu besetzen?

Ein Beispiel: Der Lehrberuf KFZ-Technicker ist relativ leicht zu besetzen, weil es viele junge Menschen gibt, die das interessiert. Oder auch Stellen im Marketing. Aber aufgrund der demografischen Entwicklung sind die technischen Bereiche sehr schwer zu besetzen. Dies betrifft auch die Finanz, aber auch den gesamten IT-Bereich.

Warum das?

Ich fürchte, wir haben in Österreich in der Vergangenheit viel zu wenige Techniker und IT-Leute ausgebildet. Gerade in diesen MINT-Berufen (Jobs aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) fehlen uns Fachkräfte. Das betrifft nicht nur Porsche, sondern alle Unternehmen.

Hört sich schwierig an. Wie wollen Sie künftig dennoch genug Techniker finden?

Wir müssen schauen, dass wir in Salzburg mehr Studiengänge anbieten und mehr Leute ausbilden. Wichtig ist auch, dass Unternehmen mit diesen Studiengängen kooperieren.

Wie kann so etwas aussehen?

Wir haben beispielsweise gemeinsam mit der Universität Salzburg das Projekt „Study smart, Work smart“, bei dem wir Masterstudenten die Möglichkeit geben, qualitativ an einem IT-Projekt zu arbeiten.

Und solche Projekte reichen, um junge Techniker anzuwerben?

Studenten nehmen gerne solche Programme an. Wenn alles passt, schauen sie, welche Jobs bei uns ausgeschrieben werden.

Und die Rahmenbedingungen sind dabei weniger wichtig?

Die junge Generation besteht aus sehr großen Realisten, die wissen genau, was sie von einem Unternehmen erwarten und auch fordern können. Momentan wollen die jungen Leute die Bereiche Arbeit-Freizeit-Hobby klar trennen.

Das heißt, Sie lassen sich nicht mehr alles gefallen?

Die wissen sehr gut, was sie Wert sind und können sich aufgrund der demografischen Entwicklung ihre Jobs aussuchen und haben meist zwei, drei Angebote.

Schlägt sich das auf die Loyalität nieder?

Grundsätzlich schon, es ist aber auch ein Trend der Zeit, der Arbeitsmarkt ist flexibler geworden. Und das ist nichts schlechtes.

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