Ausgeschieden

Ex-Ministerin vergeigte das Rektoren-Hearing

Salzburg
10.01.2019 06:40
Der Arbeitsrechtler und langjährige Vizerektor Rudolf Mosler ist nun der erstgereihte Kandidat im Rennen um die Nachfolge von Universitäts-Chef Heinrich Schmidinger. Dabei hatte Sonja Hammerschmid zuvor als Favoritin gegolten. Sie nahm sich aber durch einen wenig überzeugenden Vortrag selbst aus dem Rennen.

Eine Ex-Bildungsministerin mit Prüfungsangst? Oder war Sie einfach nicht optimal vorbereitet? „Andere Bewerber haben schlüssigere Konzepte vorgelegt“, bringt es ein Augen- und Ohrenzeuge der Hearings um das Rektorenamt der Universität Salzburg auf den Punkt.

Die Sorge um Hammerschmid muss aber nicht allzu groß sein: Sie bleibt Bildungssprecherin der SPÖ im Parlament und verdient damit weiterhin knapp 8900 Euro im Monat.

Neuer Favorit für den Chefsessel der Uni ist seit Dienstagabend Rudolf Mosler. Ihn reihte der 26-köpfige Senat – die Vertretung von Professoren, Assistenten, Angestellten und Studenten – nach einer siebenstündigen Sitzung auf Platz eins einer Liste mit drei Namen.

Aufsichtsrat hat Ende Jänner das letzte Wort

Zweite ist die Linzer Vizerektorin Brigitte Hütter, die von 2010 bis 2016 Vizerektorin und Rektorin des Mozarteums war, Dritter der deutsche Mediziner Hendrik Lehnert, der aktuell das Uniklinikum Schleswig-Holstein leitet. Endgültig entscheidet der siebenköpfige Universitätsrat (Aufsichtsrat) Ende Jänner.

Senatsvorsitzender Florian Hutzler lobte nach der Marathon-Sitzung in einer E-Mail die „konstruktive Zusammenarbeit“ zwischen Senat und Rat und hoffte auf einen erfolgreichen Abschluss des Bestellungsprozesses. Das kann als Aufforderung interpretiert werden, der Aufsichtsrat möge dem Wunsch des Senats folgen und Mosler zum neuen Rektor ernennen.

Der Ehemann vom Ex-Landtagspräsidentin Gudrun Mosler-Törnström kündigte im Hearing eine Verwaltungsreform an. „Wir müssen uns mehr in Richtung Dienstleistung entwickeln. Da haben wir noch Luft nach oben“, sagt er zur „Krone“.

Außerdem will er die Uni sichtbarer machen und mehr in den Köpfen der Salzburger verankern: „Wir haben viele im internationalen Spitzenfeld tätige Forscher und wunderschöne Gebäude in der Altstadt.“ Beides würde derzeit etwas untergehen.

In Itzling entstand um 26 Millionen Euro ein Uni-Gebäude, das zentraler Bestandteil eines Forschungsstadtteils werden soll. Hier will Mosler die Politik in Stadt und Land fordern, aber auch unterstützen.

Wolfgang Fürweger
Wolfgang Fürweger
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