80.000 Jungpflanzen habe man im Angertal aufgeforstet, doch diese seien vom Jungwild so verbissen, dass sie nicht aufkommen würden. Sagen die Bundesforste. Die intensive Wilddichte, die durch die Fütterung entstehe, halte der Wald einfach nicht aus. Darum haben die Bundesforste bei der BH St. Johann eine Dauerjagd bis 2020 beantragt.
„Ausrottungsverfügung“ nennen das Kritiker wie Thomas Tscherne, Jagdleiter auf der benachbarten Gadauneralm: „Weil man auf alles schießen will, egal ob Tiere trächtig sind und auch egal, wie alt sie sind. “ 40 neue Hochsitze hätten die Bundesforste auf 450 Hektar dazu errichten lassen: „Damit verjagen sie das Wild erst recht in den Wald“, sagt Tscherne.
Experte korrigiert Größe der Schadensfläche
Vor Gericht hat ein Experte die Größe der vom Wildverbiss geschädigten Fläche von zunächst 40 auf nunmehr elf Hektar korrigiert. Und ein Amtssachverständiger bekannte: „Man muss die Ursache bekämpfen.“ Weg mit dem Wild!
Wenn der Schutzwald bedroht sei, würden Naturschutz-, Jagd- und Tierschutzgesetz eben nicht mehr gelten, so die Aussage eines Experten der Forstdirektion vor Gericht.
Ist der Wald in Gefahr, so gelte kein Gesetz mehr
Hirschflüsterer Thomas Tscherne widerspricht: „Gäbe es tatsächlich große Schäden, wäre es ein leichtes, eine Pflanze mit einem Anstrich gegen Wildverbiss zu schützen. Das kostet zehn Cent im Jahr, bei 2000 Pflanzen pro Hektar macht das 200 Euro aus. Aber das wollen die Bundesforste ja nicht machen.“
Auch in anderen Tälern (Wagrain) gibt es Streit mit den Bundesforsten, die zur Dauerjagd blasen: „Die Bundesforste wollen am liebsten eine reine Holzindustrie aufziehen, da stört das Wild “, sagt Tscherne.
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