3D-Druckteile

Die Scheichs gehen mit „Steirer-Taxi“ in die Luft

Steiermark
05.11.2018 05:31

Die Welt geht in die Luft: Schon in wenigen Jahren sollen im arabischen Dubai die ersten Luft-Taxis abheben. Großkonzerne und Jungunternehmen wetteifern um die Gunst der Scheichs. Mit an Bord im Geschäft über den Wolken ist steirisches Know-how: Die Ilzer 3D-Druck-Schmiede M&H liefert hochkomplexe Bauteile an die Entwickler der Luft-Taxis.

Freudestrahlend steigt Scheich Hamdan bin Mohammed bin Raschid Al Maktum aus dem Lufttaxi: Soeben inspizierte Dubais Kronprinz das selbstfliegende Fluggerät von innen - unmittelbar nachdem es den ersten Testflug erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Ohne Passagiere schraubte sich das Lufttaxi in eine Höhe von 200 Metern - und blieb etwa fünf Minuten in der Luft.

Das optisch einem Hubschrauber ähnelnde Lufttaxi ist ein Vorbote der Zukunft: Schon in wenigen Jahren will das Emirat am Persischen Golf ein Lufttaxi-Service anbieten. Was nach Science-Fiction klingt, ruft Großkonzerne wie findige Jungunternehmen auf den Plan: So tüfteln die Fahrdienst-Anbieter von „Uber“ genauso an Lösungen für Luft-Services wie die deutschen Start-ups „Volocopter“ und „Lilium“ oder die US-Nutzfahrzeug-Lieferanten „Workhorse“.

Markt mit großen Chancen
Was sie verbindet, ist der hohe Zeitdruck: Wer das erste serienreife Modell auf den Markt bringt, hat große Chancen, den internationalen Standard für den öffentlichen Luftverkehr zu setzen.

Steirer spüren den Zeitdruck
Das bekommen dieser Tage auch zwei Steirer deutlich zu spüren: Patrick Herzig und Robert Mauerhofer haben sich mit ihrem Unternehmen M&H einen Namen über den Wolken gemacht. Mit Komponenten aus dem 3D-Drucker ist das Duo bei der Entwicklung der Luftfahrttaxis mit an Bord: „Wir sind flexibel, können binnen kurzer Zeit liefern. Das ist ein Vorteil - gerade in kritischen Fertigungsprozessen, wie wir es nun bei den Luft-Taxis erleben“, so Herzig und Mauerhofer unisono.

Kunden bleiben Geheimsache
Wen genau die Oststeirer beliefern, bleibt unter Verschluss. Zu viel steht für das 20-köpfige Industrie-„Schnellboot“ auf dem Spiel. Was geliefert wird, lassen sich die beiden allerdings entlocken: Interieurs-Komponenten wie Türschnallen, aber auch hochkomplexe Anbindungsteile am Rumpf werden für die Lufttaxi-Industrie entwickelt und produziert. „Meist handelt es sich dabei um so genannte Freiformflächen, die keiner Regelgeometrie folgen. Das bedeutet: keine rechten Winkel, doppelte Krümmungen und geschwungene Flächen“, vereinfacht Mauerhofer.

Österreichs modernster 3D-Drucker steht in Ilz
Die komplexen Formen werden mit Hilfe von Simulations-Programmen dargestellt, ehe sie in „Österreichs modernstem 3D-Drucker produziert werden“, so Herzig stolz. „Auf der Anlage können wir neue Materialien wie Titan parallel zu Aluminium drucken“, erklären die Chefs, deren Erzeugnisse nicht nur in futuristischen Luft-Taxis abheben: „Wir beliefern industrielle Unternehmen, insbesondere aus der Luftfahrt-, Auto- und Wasserkraftindustrie. Gerade in diesen Branchen werden maßgenaue, anspruchsvolle Einzelteilanfertigung bzw. Kleinserien immer wichtiger“.

Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
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