Magna & Co

Automobilindustrie: Steirer auf der Überholspur

Steiermark
15.10.2018 08:00

Der steirische Motor brummt wie noch nie zuvor: Rund 200.000 Fahrzeuge rollen heuer bei Magna vom Band! Im Windschatten des austro-kanadischen Autobauers produzieren auch die steirischen Zulieferer auf Höchsttouren: Die MSG aus Wies liefert heuer über 15 Millionen mechatronische Komponenten und Systeme an Fahrzeughersteller aus, bei Austria Druckguss aus Gleisdorf zeigt die E-Mobilität Wirkung.

Bei Magna läuft das Werkl rund: Auch wenn sich das Unternehmen selbst gerne als „Zulieferer“ bezeichnet, ist der kanadische Konzern mit Wurzeln in der Steiermark mittlerweile einer der bedeutendsten Automobilbauer Europas. So purzeln neben den BMW-Modellen (5er und Z4), den Jaguar-Neuheiten „E-Pace“ und dem vollelektrischen „I-Pace“, dem Toyota Supra und dem Traditionsfahrzeug Mercedes G dem Vernehmen nach auch schon bald tschechische Skoda vom Magna-Band.

Beim Großkonzern schweigt man dazu naturgemäß, die Verhandlungen dürften dennoch schon voll in Gang sein. Doch auch ohne Vertragsabschluss zeigt man sich in Graz-Liebenau zufrieden: „Zwei Drittel aller Auto-Neuvorstellungen zwischen 2017 und 2019 sind mit Komponenten von Magna ausgerüstet“, betonte Magna-Vorstandsmitglied Gerd Brusius.

Volle Auslastung bei MSG in Wies
Im Windschatten von Magna entwickeln und produzieren auch die steirischen Klein- und Mittelbetriebe auf Höchsttouren: Von einer „vollen Auslastung“ spricht etwa Hans-Jörg Gasser, Gründer der südsteirischen MSG. Sein Unternehmen ist mit komplexen Ventilen bei Autobauern rund um den Globus hoch im Kurs. Der Vorteil des 280-Mitarbeiter-Unternehmens aus Wies: „Unsere Bauteile finden sich in allen Antriebsarten“, so Gasser. So kühlen beispielsweise Wieser Komponenten E-Fahrzeuge sowie Verbrennungskraftmaschinen und regulieren Druck und Durchfluss in Erdgas-Autos. Gasser selbst zählt mit seiner Nischentechnologie europaweit zu den Marktführern: „Allein heuer liefern wir rund 15 Millionen mechatronische Komponenten und Systeme an Fahrzeugbauer aus.“

Austria Druckguss setzt auf alternative Antriebe
Auf alternative Antriebe baut man auch in Gleisdorf: Rund 20 Millionen Euro investiert Automobilzulieferer Austria Druckguss in den Ausbau des Standorts, die Arbeiten sind in vollem Gang. Die Fertigungskapazitäten von Motorkomponenten, Fahrwerks- und Antriebsstrang- sowie Strukturbauteilen sollen mittelfristig verdoppelt werden. Notwendig hat den Ausbau der anziehende Markt für Elektromobilität gemacht, betont Geschäftsführer Nikolaus Szlavik: „Rund ein Viertel des Umsatzes erwirtschaften wir bereits mit E-Mobilität - der Trend geht stark in diese Richtung.“

Doch auch im klassischen Segment der Verbrennungskraftmaschinen ortet Szlavik hohes Potenzial, etwa beim „Sorgenkind“ Diesel: „Der Diesel wird schlechtgeredet, eine Auferstehung der Technologie ist aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen“, glaubt der Geschäftsführer von Austria Druckguss.

Porträt von Gerhard Felbinger
Gerhard Felbinger
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