Tiroler (32) beklagt:

„Kein Kassen-Zahnarzt hatte einen Termin für mich“

Tirol
08.09.2018 08:00

Mühselig gestaltete sich für einen Tiroler (32) die Suche nach einem Kassen-Zahnarzt in Innsbruck. Seit 31. Dezember 2017 haben wegen Pensionierung drei Kassen-Zahnärzte sowie vier Wahlzahnärzte in der Landeshauptstadt ihre Pforten geschlossen. Fünf Kassenverträge sind zum 1. Jänner 2019 ausgeschrieben. Die Landeszahnärztekammer Tirol übt Kritik an den Sozialversicherungsträgern.

Der Kassen-Zahnarzt des 32-Jährigen verabschiedete sich im Mai in die Pension - zum Leidwesen des Tirolers. „Ich hatte einen akuten Fall und habe bei vielen Kassen-Zahnärzten angerufen, doch wegen Platzgründen wollte mich niemand aufnehmen“, erklärt der 32-Jährige und führt weiter aus: „Erst durch persönliche Kontakte habe ich einen Termin erhalten.“

Doch ist es tatsächlich so, dass ein Mangel an Kassen-Zahnärzten in der Landeshauptstadt herrscht? Wolfgang Kopp, Präsident der Landeszahnärztekammer Tirol, klärt auf: „Innsbruck ist mit derzeit 111 niedergelassenen Zahnärzten sehr gut versorgt. Es gab aber ein paar Pensionierungen.“

Fünf Stellen unbesetzt
Seit dem 31. Dezember 2017 haben drei Zahnärzte mit einem TGKK-Kassenvertrag und vier Wahlzahnärzte ihre Pforten geschlossen. „Demgegenüber stehen aber auch drei Neuzugänge an niedergelassenen Zahnärzten mit Kassenverträgen sowie ein Neuzugang eines Kieferorthopäden mit Kassenvertrag“, sagt Kopp.

Es sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus. „Doch zum 1. Jänner 2019 werden fünf Kassenverträge ausgeschrieben, die sind unbesetzt. Der in Österreich gültige Vertrag zwischen den Kassen und den Zahnärzten ist von 1957 und wurde seither nur in Randbereichen adaptiert“, sagt Kopp. Die Tarife für die Leistungen seien in einzelnen Bereichen so gestaltet, dass die vom Zahnarzt zu bezahlenden Laborrechnungen den Tarif, den der Arzt erhält, übersteigt. Für eine Extraktion eines Zahnes inkl. Anästhesie und Injektionsmittel betrage der Tarif 18,60 €.

„Überarbeitung nötig“
„Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung ist für Fragen über Tarife zuständig. Wir sind aber auch der Meinung, dass eine Überarbeitung der Kassenverträge dringend notwendig ist“, erklärt TGKK-Direktor Arno Melitopulos.

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