Feuerwehr-Einsätze

Todesstraße B 320: Die Angst fährt immer mit!

Steiermark
05.09.2018 13:58

1157 Unfälle, 1968 Verletzte und 82 Todesopfer in nur 18 Jahren - die Unfallbilanz auf der obersteirischen Bundesstraße 320 ist verheerend. Seit fünf Jahrzehnten hat die Politik kein Rezept gegen das Sterben auf der Straße durchs Ennstal gefunden. Jeder Feuerwehrmann der Region hat ein mulmiges Gefühl, wenn ein Einsatzbefehl kommt: „Denn oft haben wir es mit wahren Schlachtfeldern zu tun!“

Es ist eine gute Nachricht für die Ennstaler: Der Bau einer Überführung im Bereich der stauanfälligen Kreuzung in Trautenfels rückt näher. Nachdem das Grazer Landesverwaltungsgericht bereits sein Okay gegeben hatte, wurden die eingebrachten Beschwerden der Projektgegner nun auch vom Wiener Verwaltungsgerichtshof abgewiesen.

„Es ist nun ein Gebot der Stunde, dass SPÖ-Landesrat Anton Lang sofort die entsprechende Ausschreibung veranlasst“, fordert FPÖ-Landtagsabgeordneter Albert Royer. Dieser Bau wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung, um die gefürchtete Todesstrecke etwas zu entschärfen.

Neuralgische Punkte
Und das ist auch dringend notwendig (siehe Unfallstatistik auf Seite 19): „Alle Feuerwehren haben ein Problem mit dieser Straße“, sagt Benjamin Schachner von der Feuerwehr Schladming. „Es kracht zwar immer an den gleichen Stellen, wie etwa bei Lehen, aber es spricht sich nicht herum, dass man gerade an diesen neuralgischen Punkten aufpassen muss.“

Seit 35 Jahren ist Raimund Rojer bei der Feuerwehr Stainach tätig: „Verheerende Unfälle hat es auf dieser Straße schon immer gegeben, auch in den 20 Jahren vor meiner Zeit. Es ist halt so, dass die Leute nur wenige Überholmöglichkeiten haben und dann aber allzu oft die Sicht unterschätzen.“ Knapp 2000 (!) Verletzte und 82 Tote von 2000 bis 2017 (auch heuer gab es bereits Todesopfer) lassen sogar die hartgesottenen Kameraden erschüttert zurück.

Schärfere Überprüfung
Eine Idee der beiden Ortskundigen: Noch mehr Überholspuren auf der B 320 sowie eine schärfere Überprüfung des Transitverkehrs durch die Exekutive. Erlaubt ist in manchen Bereichen nur der Zielverkehr, dem Vernehmen nach wird das Verbot allerdings nur selten eingehalten.

Alexander Petritsch
Alexander Petritsch
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