Dass die Ignaz-Harrer-Straße im Salzburger Stadtteil Lehen weit mehr zu bieten hat, als ihr Ruf von Kebap-Buden und Wettlokalen, beweist die Kunstgalerie „artforum“. Pünktlich zum 15-jährigen Jubiläum hat der Verein die umliegenden Großbaustellen genutzt, um Galerie-Räume sowie die Hausfassade zu erneuern.
Ein Jahr lang mussten Gründer Ernst Flatscher und sein Team eine Zwangspause im eigenen „Heim“ einlegen. Denn direkt vor der Haustüre stand Baustellen-Chaos an der Tagesordnung. Und die Errichtung von Nachbarhäusern wurde direkt in positiver Weise genutzt: „Dank privater Sponsoren und der kleinen Förderung der Stadt Salzburg konnten wir unser Erscheinungsbild, Logo, Galerie-Räume und die Hausfassade erneuern“, berichtet Gründervater Ernst Flatscher.
Im Erdgeschoß finden sich auf 84 m2 zwei Ausstellungsbereiche, einer davon ist kombiniert mit einem Musikraum. „Drei Musikprofessoren des Mozarteums können so zu günstigen Konditionen Unterricht geben“, schildert Flatscher den Vorteil. Seine Gattin, eine japanische Sängerin, ist aus dem zweiten Musikzimmer zu hören.
Im großzügigen Garten werden künftig Skulpturen ausgestellt. „Vor sechs Jahren hatten wir hier schon ein lebensgroßes Krokodil aus Stein. Busse blieben stehen und knipsten Bilder davon“, erinnert sich der Vereins-Chef lächelnd zurück.
Der Großteil der Bilder der freischaffenden Künstler sind schon ab 100 Euro erhältlich. Der Preis bei den größeren Werken liegt zwischen 400 und 1000 Euro.
Ausgefallene Werke nach „Kintsugi“
Unter den 31 talentierten Mitgliedern findet sich seit März diesen Jahres Viveka Biondic. Die gebürtige Mazedonierin wurde von Freunden der Kunstgeschichte auf das artforum aufmerksam gemacht. Sie malt vorwiegend abstrakte Bilder aus Acryl, aktuell arbeitet sie am „Kintsugi-Projekt“. „Wenn Keramik zerbricht, kleben es die Japaner mit Gold wieder zusammen. Das stellen auch meine 15 Bilder in zwei Gruppen dar“, erklärt die 24-Jährige, dass Bruch nichts Schlimmes ist, sondern sogar vergoldet wird.
Im Dezember gehen die monatlichen Ausstellungen, als erstes zum Thema „Stille Nacht“, wieder los. Zuvor werden die neuen Nachbarn und alle weiteren Kunstfreunde zum Willkommensfest am Samstag, 1. September, ab 13 Uhr eingeladen.
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