Krise bei Sturm Graz

Vogel geknickt: „Schäme mich für diese Leistung“

Fußball International
18.08.2018 07:16

Null Punkte aus vier Europacup-Spielen gegen Ajax und Larnaka, zwölf Gegentore kassiert, nur eins erzielt - und das war ein Eigentor von Ajax-Goalie Onana. In den acht Pflichtspielen der neuen Saison gab’s 9:18 Tore - desolat!

Eine Krise ist bei Cupsieger Sturm nicht wegzuleugnen. Die Ursachen sind vielfältig: Nach dem großen Kaderumbruch funktionieren die Zugänge noch nicht, Leistungsträger sind nach Teamabstellungen spät ins Training eingestiegen und außer Form, das Selbstvertrauen ist durch die fehlenden Erfolgserlebnisse angeknackst. Und in den englischen Wochen ist im Training nichts zu reparieren.

Aussprache vertagt
Nach der 0:5-Pleite in Larnaka ließ Trainer Heiko Vogel gestern auf Zypern noch trainieren, verschob aber im Gegensatz zu Sportchef Kreissl („Ich habe mit den Spielern Tacheles geredet“) seine Aussprache mit der Mannschaft: „Das wäre möglicherweise eskaliert“, so der Deutsche. „Ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich schäme mich dafür, dass ich mit meiner Mannschaft so eine Leistung abgeliefert habe. Wir haben nicht nur Graz schlecht vertreten, sondern auch die österreichische Liga. Das war eines Spiels auf dieser Ebene nicht würdig.“

Wegen der fehlenden Einstellung hinterfragt sich Vogel selbst: „Denn ich stelle ja die Mannschaft ein.“ Die Ursachen für das Tief ortet er in den Köpfen: „Alles ist mental! Das war es vor drei Monaten beim Cupsieg, das ist es jetzt. Aber der Cupsieg ist Vergangenheit, jetzt müssen wir neue Qualitätsnachweise bringen. Der Umbruch ist vielleicht der Grund, dass die Sache fragil ist. Aber das ist keine Ausrede, so ein Spiel abzuliefern.“

Keine Brachialaktionen!
Brachialaktionen wie Straftraining lehnt Vogel genauso ab wie Phrasendrescherei: „Bringt nichts! Wir müssen lösungsorientiert arbeiten. Montag beginnt - auch wenn ich das nicht wollte - der normale Fußballalltag. Wir sind in zwei Bewerben, es geht weiter!“

Auch im Verfahren gegen Sturm nach dem Becherwurf im Larnaka-Hinspiel geht’s weiter: Das Urteil wurde vertagt, ein UEFA-Inspektor ermittelt.

Volker Silli, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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