Ausstellung:

Eine „natürliche“ Schaffenskraft

Salzburg
15.08.2018 07:31

Alexander Steinwendtner beflügelt am „Tag 8“: Monumentale Skulpturen und Bilder-Zyklus inmitten des Lienbacher Steinbruchs

An Alexander Steinwendtners monumentalen Marmorskulpturen führt in Salzburg kein Weg vorbei. Während er 2014 anlässlich des 100. Todestages von Georg Trakl eine Allee aus 14 Stelen beim Unipark Nonntal gestaltete, setzte er 2017 mit zwei jeweils acht Tonnen schweren Objekten beim Laborgebäude der Uni dem großen Salzburger Physiker Christian Doppler ein Denkmal.

Jetzt beflügelt der Untersberger Marmor im wahrsten Sinne des Wortes erneut sein künstlerisches Schaffen. Denn seine neuen Skulpturen muten tatsächlich wie drei überdimensionale Flügel an. Dafür ist zum einem der wellenförmige Schnitt verantwortlich, den Steinwendtner in Zusammenarbeit mit Bildhauer und Steinmetz Gustl Krispler mit einer speziellen Seilsäge setzt, und zum anderen die spektakuläre Kulisse, in der der Künstler bereits zum achten Mal seine Werke präsentierte.

Im Lienbacher Marmorsteinbruch inmitten der Adneter Wälder wurde einem bei der Ausstellung „Tag 8“ nämlich das Ausmaß, der bis zu drei Meter hohen und 1,5 Meter breiten Flügel erst richtig bewusst. Außerdem kam die Natur des Steines - Steinwendtner versucht die Oberfläche in ihrer Rohheit und Charakteristik so gut wie möglich zu erhalten - bestens zur Geltung.

Eine wunderbare Bühne bot der Bruch auch dem neuen Bilder-Zyklus „Die schwappende 8“. Auch dafür schöpfte der Attersee-Schüler aus seiner größten Inspirationsquelle, der Natur, seine Schaffenskraft. Es handelt sich nämlich um schwarz lackierte Holztafeln, die mit dem Lichteinfall ihre Struktur in nahezu mystischer Form Preis geben, und die sich durch die Bearbeitung mit goldenem Schleifpapierstreifen durch eine enorme Tiefenwirkung auszeichnen.

Bei der Vernissage lohnte sich aber auch der Blick auf ältere Arbeiten wie z.B. die „Random“-Serie. Die gefrästen und mit Lack und Öl bemalten Holztafeln wurde in Steinwendtners Atelier - eine 150 Jahr alte Schmiede am Fuße des Steinbruchs - von Florian Altenburg kuratiert. Der gebürtige Salzburger leitete 15 Jahre die „Southfirst Gallery“ in Brooklyn, wo u.a. auch der Art Direktor des Modelabels Donna Karan auf Steinwendtners Arbeiten aufmerksam wurde, und damit kurzerhand den Flagship-Store für die Fashion Week 2001 schmückte. „Ich verfolge Xandis Schaffen schon lange und bin von seiner Neugierde und Experimentierfreude begeistert“, so Altenburg, der mittlerweile zwar keine Galerie mehr betreibt, sich dafür aber für die Innenarchitektur von New Yorks angesagtesten Restaurants verantwortlich zeigt.

Tina Laske
Tina Laske
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