IT-Experte warnt:

Cyber-Kriminelle machen Jagd auf Krankenhäuser

Tirol
13.08.2018 06:33

Lahmgelegte Rechner im Operationssaal, Notfallpatienten, die in andere Spitäler verlegt werden müssen oder heikle Daten, die nicht sicher sind: Es können Horror-Szenarien entstehen, wenn Cyber-Kriminelle das Gesundheitswesen angreifen! Doch derartige Erpressungsversuche boomen. Die Schäden können in die Millionenhöhe gehen.

Welche Folgen Cyber-Attacken auf Krankenhäuser haben können, weiß man spätestens seit Anfang 2016. Im deutschen Nordrhein-Westfalen wurden mehrere Spitäler lahmgelegt. Unter anderem mussten sogar Operationen verschoben werden. „Allein im Lukas-Krankenhaus in Neuss beliefen sich die Kosten für Analyse des Angriffs und Wiederherstellung des IT-Betriebs auf rund eine Million Euro“, weiß Klaus Gheri. Der Innsbrucker weiß, wovon er spricht! Der 53-Jährige ist nach einer Schaffenspause seit März wieder der Europachef von Barracuda Networks. Sein Unternehmen mit Standort in Innsbruck betreut global mehr als 150.000 Firmen in der IT-Sicherheit - darunter Weltmarken wie Hyundai, Shell oder Samsung. „Von den großen Firmen gibt es kaum jemanden, der nicht Kunde von uns ist“, strahlt Gheri, dessen Team etwa auch die Tirol Kliniken betreut.

Intime Informationen
Doch warum sind genau Gesundheitsorganisationen attraktive Ziele für Kriminelle? „Krankenhäuser sind nicht nur mit den persönlichsten und intimsten Informationen betraut, sondern häufig ist auch die IT-Sicherheit im Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen Branchen veraltet oder weniger effektiv“, weiß der Experte. „Die Angreifer wissen auch, dass etwa Spitäler hohe Kosten bei Ausfallzeiten haben, Im schlimmsten Fall ist sogar die Gesundheit der Patienten gefährdet. Daher ist es wahrscheinlicher, dass sie ein Lösegeld für verschlüsselte Daten zahlen.“ Um den Cyber-Kriminellen das Leben möglichst schwer zu machen, entwickeln in Innsbruck rund 110 Barracuda-Mitarbeiter auf circa 2200 Quadratmetern IT-Security-Produkte für die ganze Welt. „Von Barracuda-Lösungen werden täglich rund 400 Millionen virusverseuchte E-Mails blockiert“, weiß Gheri, der die Stärke seines Unternehmens zumindest für mitteleuropäische Firmen in der Kundennähe sieht.

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