„Hoagacht Treff“

Einfach bitter! Das Zeller Post-Café ist wieder zu

Tirol
12.08.2018 09:30

Mit Höhen und Tiefen verbunden ist der Kampf um die Postfiliale in Zell am Ziller. Wie mehrmals berichtet, hat die Gemeinde im April 2017 einen Postpartner gefunden. Wenige Monate später öffnete der „Hoagacht Treff - Café, Shop, Post“ seine Pforten. Doch nun ist alles aus! Das liebe Geld dürfte der Hauptgrund dafür sein.

Die Enttäuschung ist bei BM Robert Pramstrahler und seinen Gemeinderatsmitgliedern groß, sehr groß sogar. „Vor über zwei Jahren erreichte uns die Hiobsbotschaft, dass wir unsere stark frequentierte Postfiliale schließen müssen“, schildert Pramstrahler und ergänzt: „Übergangsweise hatten wir im Meldeamt eine Poststelle eingerichtet und dann gelang es uns, im Frühjahr 2017 tatsächlich einen Postpartner zu gewinnen. Und nun stehen wir wieder ohne Postfiliale da.“

Doch, was ist geschehen? Birgit Karg, GF der PPM-Karg GmbH, hatte die Räume der ehemaligen Postfiliale in ein Café umgebaut und darin eine Poststelle eingebettet. Den Rücken stärkte ihr ein Geldgeber im Hintergrund. Das Besondere: Der „Hoagacht Treff - Café, Shop, Post“ war an sieben Tagen in der Woche offen.

„Es gab keinen Lohn“
Eröffnet wurde das Lokal Ende 2017, seither gab es vor allem bei der Poststelle ein reges Treiben. Bis vor rund zwei Wochen! „Ein Lieferant stand plötzlich vor der Tür, um Gläser und Getränke abzuholen. Die Gerüchte verdichteten sich, dass Karg viele Außenstände hatte“, erklärt Pramstrahler.

Jene Mitarbeiter, die im Café angestellt waren, seien gekündigt worden. „Lediglich die Post-Angestellte konnte noch bleiben, jedoch sah sie keinen Lohn für ihre Arbeit“, sagt der Dorfchef. Mit Hilfe der AK Tirol sei sie dann korrekt aus dem Dienstvertrag ausgestiegen. „Und das passierte alles ohne jegliche Vorwarnung“, verdeutlicht Pramstrahler.

Gemeinde als Partner?
Für Karg liegt der Grund für das Aus des Cafés klar auf der Hand: „Der Geldgeber im Hintergrund hat am 17. Juli den Geldhahn abgedreht, die erhofften Gewinne blieben aus. Mir waren die Hände gebunden.“ Ein wenig Wehmut macht sich in ihr breit. „Ich habe das Lokal mit Herzblut eingerichtet. Das tut schon weh“, teilt sie der „Krone“ mit.

Wie geht es nun weiter? „Wir haben den Kopf noch nicht in den Sand gesteckt. Es ist möglich, dass die Gemeinde wieder selbst einen Postpartner-Vertrag unterzeichnet. Die Bemühungen der Post AG in diese Richtung sind positiv. Doch dafür muss Karg zunächst aus ihrem Vertrag aussteigen“, schildert der Dorfchef.

Zudem sind noch weitere Fragen offen: Was passiert mit dem Café? Kommt es zu einem Konkurs- bzw. Insolvenzverfahren? Oder kann sogar ein anderer Investor gefunden werden? Es bleibt spannend...

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